Schöneck. „Zugabe, Zugabe“, riefen die 150 Gäste beim „Hessenabend“ der CDU Schöneck am Samstag im Bürgertreff Kilianstädten, als die als Waldecker Herzbuben verkleideten Thorsten Weitzel und Hansi Ramme ihr „Spatzilein“ vorgeführt hatten. Es war zugleich der absolute Höhepunkt eines unterhaltsamen Abends, den die Christdemokraten in diesem Jahr statt eines Neujahrsempfanges organisiert hatten. Im Mittelpunkt stand dabei der örtliche CDU-Landtagsabgeordnete Hugo Klein, der sich erneut um das Direktmandat für den Wahlkreis bewirbt. Allerdings war Politik und Wahlkampf an diesem Abend verpönt – mit Ausnahme einer Überraschung für Klein zu Beginn: Gezeigt wurde ein von Schönecker CDU-Freunden angefertigter Film über sein Leben. Dazu hatte seine Ehefrau Ute den Filmemachern einige Fotos zur Verfügung gestellt. „Das ist mir fast schon ein wenig peinlich, so sehr in den Mittelpunkt gestellt zu werden“, sagte Klein nach der Vorführung sichtlich verlegen.
Statt Politik wurden mit wenig Aufwand, dafür aber mit umso mehr Einfallsreichtum Sketche und Anekdoten vorgeführt. Beispielsweise wie man mit einer guten Story erwachsene Menschen dazu bringen kann, Blödsinn mitzumachen. Oder wie man mit Aberglaube und einigen Lügenmärchen Menschen dazu bewegen kann, schnell ihre Meinung und ihre Vorhaben zu ändern. Die Spreu vom Weizen, oder die Einheimischen von den Zugezogen, wurden dann mit dem Mundartvortrag über den Bettnässer von dem Gemeinderatsmitglied Hansi Ramme getrennt. Denn der berichtete im besten Kilianstädter Platt von seinen Erfahrungen mit einem Wasserbett. Ein Vortrag, den wirklich nur die Alteingesessenen verstehen konnten und deshalb kam auch das größte Gelächter aus den Reihen der Landfrauen. Die waren aber nicht nur zu ihrem Vergnügen da, sondern zeigten mehrere Tänze.
Es folgte ein Hessen-Quiz, bei dem Hugo Klein aufs Glatteis geführt werden sollte. Doch der bestand die Prüfung fehlerlos. Schließlich kam es zum Auftritt des CDU-Vorsitzenden Thorsten Weitzel und seines Parteifreundes Hansi Ramme als Waldecker Herzbuben. Sie waren mit ähnlichen körperlichen Maßen ausgestattet wie die Originale und ließen den Saal vor Gegröle fast explodieren. Zu dem Lied „Herzilein, du musst nicht traurig sein“ gingen die beiden Herzbuben durch die Zuschauerreihen, drückten dabei zum Amüsement aller viele Hände, herzten ältere Damen und taten so, als ob sie das Lied selber sängen. (jwn)