Nidderau. Der Neujahrsempfang in Nidderau unterscheidet sich wohltuend von anderen Veranstaltungen dieser Art. Der Magistrat und der Kulturring sind gemeinsam verantwortlich für diese feierliche Tradition, bei der Politik, Kultur und Kirche zu Wort kommen. Das Motto in diesem Jahr lautete „Ehrenamt – wofür?“
In seiner Begrüßungsrede ließ der Vorsitzende des Kulturrings, Horst Körzinger, die vielen fantastischen Veranstaltungen des vergangenen Jahres Revue passieren. Was die Vereine und der Kulturring der Stadt an kulturellen Programmen jedes Jahr auf Neue auf die Beine stellen, kann sich sehen lassen. „Kultur ist mehr als nur Unterhaltung, Kultur ist bildend, integrativ und kreativ, gestaltend, sozial, geistig und geistlich prägend“, sagte Körzinger. „Kultur ist ein geistiges Lebensmittel“.
Musikalisch gestalteten zwei Nidderauer Gruppen den Empfang: Zum einen die JAZZohlix, eine Gruppe des D.O.M-Orchesters unter Leitung von Peter Ripkens, und zum anderen die Gospel Family der evangelischen Kirchengemeinde in Ostheim, die Gabriele Fehrs leitet. Bürgermeister Gerhard Schultheiß ließ mit Bildern das Jahr 2007 Revue passieren.
Der Neujahrsempfang ist aber auch die Plattform für die Verleihung ganz besonderer Preise. Die Albert-Schweitzer-Schule hatte sich bei der Aktion „Sauberhafter Schulweg“ besonders hervorgetan und bekam deshalb vom Hessischen Umweltministerium ein Preisgeld in Höhe von 400 Euro. Schultheiß überreichte eine Urkunde und legte noch einmal 100 Euro von der Stadt dazu. Tobias (9) durfte die Urkunde stellvertretend für seine Mitschüler in Empfang nehmen.
Den Kulturpreis, der mit 500 Euro dotiert und von der Firma Control Mechatronics gestiftet wurde, ging an Burkhard Jungcurt, über dessen musikalische Schaffenskraft sich die Bürger schon oft erfreuen konnten. Der 1947 geborene studierte Kirchenmusiker leitet den Cantemus Kammerchor, und ist verantwortlich für zahlreiche Konzerte in Kirchen. Er ist Mitbegründer und Organisator der Ostheimer musikalischen Pfingsttage. „Ich bin gerührt“, sagte er und stiftete sein Preisgeld spontan den Musiktagen.
Die Preisträgerin des Kulturförderpreises hieß in diesem Jahr Juliane Claar (22). Mit ihrem Violoncello hat sie zusammen mit Marcel Reichert bereits viele Preise gewonnen. Außerdem ist sie Mitglied des Cello-Ensembles „Cellyptica“, das 2007 den Förderpreis des Main-Kinzig-Kreises erhielt. Die Gruppe ist aus der Musikschule hervorgegangen.(fbo)