Bad Vilbel. Das Warten auf die neue Gronauer Ortsanbindung zur L 3008 geht weiter. Die jetzige Ortszufahrt der K 247 verläuft spitzwinklig zur Landesstraße. Da blieben „maximal drei Sekunden“, um den fließenden Verkehr zu erkennen, sagt Ortsvorsteher Karl-Peter Schäfer (CDU) und verweist auf mehrere schwere Unfälle.
Doch auch aus anderen Gründen ist ein Umbau dringend erforderlich. Die jetzige Trasse liege in einem Wasserschutzgebiet, das gerade mit der höchsten Schutzstufe, eins, in Ausweisung sei, so Stephan Zins vom Fachdienst Kreis- und Bauentwicklung des Wetteraukreises. Ein entsprechender Ausbau sei „so teuer, dass wir nach einer günstigeren Lösung suchen“, so Zins. Der Kreisausschuss habe im Juni eine neue, geradlinig von Gronau herauf führende Trasse empfohlen, die mit einer Summe von 500 000 Euro geschätzt worden ist. Doch dabei handelt es sich nur um einen Entwurf. Im Haushaltsplan des Kreises seien diese Mittel bis 2009 noch nicht vorgesehen. Doch auch dieser Zeitpunkt sei „noch nicht das letzte Wort“. An der neuen Kreuzung müssen noch Grundstücke zugekauft werden. Da sei nicht auszuschließen, dass noch ein Planfeststellungsverfahren erforderlich sei, das weitere zwei Jahre beanspruchen könne.
Noch geprüft wird, ob die neue Anbindung einen Kreisel bekommt, doch auch da ist Zins skeptisch. Dort gebe es freie Sicht auf den fließenden Verkehr, zudem würden Kreisel außerorts selten und dann in der Regel nur bei Kreuzungen mit vier Anbindungen gebaut. Der eigentliche Konflikt mit der Kreuzung geht jedoch weiter. Der Kreis will eine direkte Trasse, der Gronauer Ortsbeirat und die Stadt Bad Vilbel wollen Kurven, um das Risiko einer Gefällstrecke zu vermeiden.
Diese Bedenken teile er nicht, entgegnet Zins. Es gebe nur eine kurze Strecke mit acht Prozent Gefälle, danach flache die Straße in Richtung Bahnübergang ab. Außerdem liege die Variante der Stadt „wieder in einem Wasserschutzgebiet der Klasse zwei, das macht von der Sache und den Kosten keinen Sinn“, so der Kreis-Planer. Da seien erneut kostenintensive Auflagen zu berücksichtigen. Außerdem habe auch die Alternativ-Trasse ein großes Gefälle, und die Kurvenstrecke berge das Risiko, dass Lkws über die Böschung hinweg direkt ins Wasserschutzgebiet rutschen könnten, befürchtet Zins.
Gronaus Ortsvorsteher Schäfer kontert die Bedenken des Kreises mit dem Argument, auch dessen Trasse verlaufe entlang eines Wasserschutzgebietes drei. Die Alternative mit den beiden S-Kurven verlangsame das Tempo und verhindere, dass Schwerverkehr ungebremst in den Ort hineinschlittern könne. Da das Ganze aber noch in Planung sei, glaubt Schäfer, der selbst im Kreistag sitzt, dass der Kreis noch „zu einem vernünftigen Ergebnis“ komme.