Bad Vilbel. „Auf der Ami-Wiese wird es nach dem Willen des Magistrats keinen Geschosswohnungsbau und keine Reihenhäuser geben“, stellte Stadtbaurat Dieter Peters (parteilos) im Planungs- und Bauausschuss klar. „Überwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser“, von denen im Bebauungsplanentwurf die Rede ist, bedeute, dass „80 bis 90 Prozent aus Ein- und Zweifamilienhäusern in offener Bauweise“ bestehen werden.
Allenfalls „eine Stadtvilla mit zwei Geschossen plus Staffelgeschoss“ sei denkbar. „Mehr gibt’s auf keinen Fall“, versicherte der Stadtbaurat. Eine Vorlage zu seinen Erläuterungen gab ihm Alf Haubitz (Grüne) mit einer Reihe von Fragen. Der Entwurf sei „nebulös“. Er lasse viele Fragen offen und verunsichere viele Bürger.
Zum Zeitpunkt des Aufstellungsbeschlusses gebe der Bebauungsplan nur einen groben Rahmen vor, erklärte Peters. Alle Details müssten bis zur Offenlage erarbeitet werden. Der Sportplatz des SSV sei deshalb in den Geltungsbereich einbezogen worden, weil auf Teilen davon gebaut werden soll. So sei im Bereich des Bolzplatzes die neue Sporthalle mit Jugendräumen vorgesehen.
Eine Erschließung des Neubaugebietes über den Maurenweg, die Haubitz als „Schnapsidee“ ansieht, werde „von absolut untergeordneter Bedeutung“ sein. „Eventuell ein Fußweg“ könne dort entstehen. Spätestens seit 1999 sei klar, dass über die Carl-Schurz-Straße als Grundnetzstraße das Wohngebiet „Taunusblick“ – so heißt die Ami-Wiese nun offiziell – erschlossen wird. Ein Anschluss an die Danziger Straße biete die Möglichkeit einer „städtebaulichen Ordnung“, die die Anwohner des Samlandweges und Schlesienrings entlaste. Diese Straße werde keinesfalls als „Durchschuss“ gestaltet. Ob auf ihr – wie für eine Grundnetzstraße üblich – Tempo 50 gelten oder ob der gesamte Heilsberg als Tempo-30-Zone ausgewiesen wird, könne nicht im Bebauungsplan geregelt werden. Gerüchte, den Heilsberg an die B 3 anzuschließen, hatte außer Haubitz niemand gehört. Knapp ein Jahr werde die Bauleitplanung beanspruchen, denn Voraussetzung für eine vernünftige Bebauung sei eine Studie, die über die Entwässerung der Senke „Taunusblick“ sowie über den Umgang mit der möglichen natürlichen Bodenbelastung durch geogenes Arsen Aufschluss gebe. Bis zur Baureife werde es einige Jahre dauern. Jens Völker (CDU) fragte nach den Möglichkeiten, den Bauverkehr über den Berkersheimer Weg und über das Feld auf Frankfurter Gebiet abzuwickeln, um die Anwohner der Carl-Schurz-Straße möglichst wenig zu belasten. Doch unter Hinweis auf die Anpflanzung mit Obstbäumen und auf „mühsame Gespräche“ mit der Nachbarstadt konnte Peters kaum Hoffnung machen.
Den „sozialen und gemeinnützigen Aspekt“ einer Bebauung der Ami-Wiese sprachen Rolf Bender (CDU) und Völker an. Kinder und Jugendliche auf dem Heilsberg bräuchten eigene Räume und eine Sporthalle mit drei Feldern. Völker berichtete über die Abwanderung von SSV-Mitgliedern zum SV Fun-Ball Dortelweil auf Grund fehlender Kapazitäten. Auch junge Mütter, mit denen er gesprochen habe, befürworteten die Bebauung der Wiese, wenn dort auch ein Jugendhaus entstehe. Zudem soll das neue Baugebiet einen größeren Spielplatz erhalten. „Es gibt nur Vorteile“, stellte er unter Hinweis auf die bessere Verkehrserschließung fest, auch wenn er es bedaure, dass der Heilsberg dann komplett zugebaut sei. „Aber auf dem angrenzenden Frankfurter Gebiet stehen keine Hochhäuser. Dort ist es grün“, fügte Völker an. Zur Finanzierung der Infrastruktur für Kinder und Jugendliche sei die Bebauung notwendig, vor allem weil man dann „am Bürgerhaus was machen und mit Frankfurt über einen Festplatz verhandeln“ könne. „Auf dieses Junktim lasse ich mich nicht ein“, sagte Haubitz. Mit Vered Zur-Panzer (SPD) lehnte der Grüne die Aufstellung des Bebauungsplans ab. Die Mehrheit von CDU, FDP und Werner Neuss (SPD) stimmte dafür.