Karben. Auch Schüler können schon schwerwiegende Probleme haben. Ob schlechte Noten, Enttäuschungen in der Liebe oder Stress im Elternhaus. Oftmals fehlt den Kindern und Jugendlichen eine Person, die zuhört und helfende Ratschläge gibt. Aus diesem Anlass hat ab dieser Woche das Projekt „ansprechBar“ in der Kurt-Schumacher-Schule geöffnet. Initiiert wurde es von Pfarrer Eckart Dautenheimer und seinem Team.
„In Zeiten der Ganztagsschule verbringen Jugendliche immer mehr Stunden in dieser Institution, die Schule wird mit Freude, oftmals aber auch mit Leid assoziiert“, erklärte Dautenheimer, der als Pfarrer in der evangelischen Kirche in Okarben tätig ist und auch die Schulseelsorge leitet. Ziel der „ansprechBar“ ist es, ein offenes Ohr zu bieten und ehrliche Gespräche zu führen. „Natürlich gibt es am Anfang erstmal eine Kennenlernphase, bei der uns die Kinder beschnuppern können und Vertrauen fassen müssen, bevor sie mit privaten Problemen zu uns kommen“, erklärte der Theologe. So stellt die Schule heute einen veränderten Lebensraum für Kinder, aber auch für Lehrer dar. „Es fehlt oftmals die Zeit, Probleme im Unterricht zu beseitigen. Die reine Wissensvermittlung steht natürlich für Lehrer im Vordergrund, auch sie stehen stark unter Druck“, bekundete der Pfarrer sein Mitgefühl. So gebe es immer weniger Platz für Gefühle von Schülern, wie Eckart Dautenheimer auch schon aus der Seelsorge weiß.
Doch nicht nur Stress, Probleme und Ärger dürfen in der „ansprechBar“ thematisiert werden. Auch gute Laune, Freude und Glücksgefühle sollen die Kinder benennen und darüber sprechen. Ab sofort geht die „ansprechBar“ nun schließlich richtig los: Dreimal wöchentlich darf dort diskutiert, geschwätzt und Kraft geschöpft werden. An der Eröffnung, bei der das neue Plakat vorgestellt wurde, nahmen auch Bürgermeister Roland Schulz (SPD) und der Vorsitzende des Fördervereins der Schule, Altbürgermeister Detlev Engel teil.
Es wurden Häppchen gereicht und das Jugendorchester der Stadt Karben spielte unter der Leitung von Claus Carsten Behrend einige Stücke. Da die zweite große Pause für die Eröffnung genutzt wurde, stellte sich nach dem Pausengong schlagartig Leere ein. „Diese Woche geht es dann richtig los“, erklärt Dietmar Neugebauer, ehemaliger Lehrer der Schule und einer der Ansprechpartner in dem neuen Schülercafé. „Wir freuen uns, den Schülern zu helfen und mit unserem neuen Projekt.“