Bad Vilbel. Rafael Zur wird nicht Ehrenbürger der Stadt Bad Vilbel. Die CDU-Mehrheitsfraktion sagte im Stadtparlament „Nein“ zum Antrag der Grünen. Sie musste dafür Beschimpfungen von Mitgliedern anderer Fraktionen und Zuschauern einstecken.
Ulrich Rabl (Grüne) kündigte an: „Wir werden diesen Antrag jedes Jahr wieder einbringen.“ „Rafael Zur und seine Frau hatten den Mut und das Vertrauen, in ein Land zurückzukehren, das die Vernichtung der Juden ersonnen und ausgeführt hat. Er gab uns damit ein Stück Menschlichkeit zurück“, sagte Hannelore Rabl (Grüne) in der Begründung des Antrags. Zur habe das jüdische Leben und jüdische Kultur nach Bad Vilbel zurück gebracht, indem er 1986 wieder eine jüdische Gemeinde gegründet habe. Auch die Fraktionsvorsitzenden der SPD, Hans-Ulrich Callies, und FDP, Heike Freund-Hahn, würdigten Zurs Verdienste nicht nur um die jüdische Gemeinde, sondern auch als Stadtverordneter der SPD. Callies stellte klar, dass die Initiative für eine Ehrenbürgerschaft „ausschließlich von der SPD“ ausging. (bep)