Bad Vilbel. Mit großem Tschinderassabum marschierten am 11.11., punktlich um 20.11 Uhr der etwas reduzierte Elferrat mit sieben Leuten, das Gardecorps, und das junge Prinzenpaar, Seine Tollität Tim I. und Ihre Lieblichkeit Lisa II. im Kurhaus-Saal zwischen rund 200 Gästen auf die Bühne, übten mit den Besuchern noch kurz das etwas eingerostete „Helau!“ und zündeten das erste närrische Feuerwerk der Kampagne 2006/07. Sandhasen-Präsident Wolfgang Merk hatte schon beim Rathaussturm für die Narrenpower geworben.
Was wäre eine Fassenacht ohne fliegende Beine hübscher Mädchen? Das Gardecorps machte gleich mächtig Stimmung. Anschließend zeigte Yasemin Bedil als Solotänzerin zu Ehren des Prinzenpaares einen mitreißenden Beitrag.
Eigens von ihrer Alm hoch droben auf den Bergen waren Ina Momberger-Ascher und Ria Leistikow zu den Quellenstädtern herabgestiegen, und zeigten, wie unterschiedlich doch die Einsamkeit unter vereisten Gipfeln genossen werden kann. Unverdorbene bäuerliche Ursprünglichkeit wurde da zum großen Vergnügen der Zuschauer mit High-Tech-Disco-Sound konfrontiert.
Eine völlig andere Art der Kultur präsentierten flott auftanzende Mädchen vom TKV Nieder-Erlenbach.
Doch auch die Tanzgruppen der Gastgeber hatten einiges in petto: Nachdem die Besucher mit einer Schunkelrunde von der Sitzungskapelle J+J Music ganz in närrische Trance versetzt worden waren, war es der Purzelgarde ein Leichtes, sie mit ihrem Hexentanz „Abrakadabra“ vollends in ihren Bann zu ziehen.
Eigentlich hätte die Putztruppe der Bunnys alle wieder in die Realität zurückwerfen müssen, doch nicht die „Wilden Raumpflegerinnen“, die ihrem Namen alle Ehre machten und ungebremst über die Bühne wirbelten. Was „Wellensalat“ im Radio für Missverständnisse nach sich ziehen kann, dafür gaben Nicole Leistikow vom Sportkanal, Marina Gattinger-Taucher vom Säuglingssender und Heike Merk vom Rundfunk des Kaninchenzuchtvereins ein gutes Beispiel. Noch einmal lebte der Fußball auf – eine runde Sache mit den Fidelios die an das Sommermärchen erinnerten. Temperamentvoll machten die Stoppelhopser sportlich weiter mit ihrer Tanz-Aerobic-Stunde, ehe Yvonne Momberger einen Solotanz aufs Parkett legte.
Damit hatte „Sandhas“ Horst Hilling, der diesmal als langzotteliger Hippie daher kam, wenig im Sinn. Seine Frau und Präsidentin Margot verriet sein Motto „Morgens ein Joint und der Tag ist dein Freund“. Dann ist der Träumer, der „immer, wenn er Pillen nahm“, die schönsten Begegnungen und Erlebnisse hat, am besten drauf.
Ganz anders wiederum die Big-Bobbes-Mama-Wackler, die in allen denkbaren Berufsbranchen und sogar aus der Mülltonne heraus mit ihrem hervorragenden Showtanz aktiv daran arbeiteten, das „Bruttosozialprodukt“ zu steigern. Für den Schluss hatten sich die Sandhasen eine Premiere aufgespart: Das durch charmante Weiblichkeit dezent verstärkte Männerballett, die „kleinen Jägermeister“ verrieten, wie sehr sie sich freuten, „weil ich ein Mädchen bin“. Alle Mitwirkenden, Mädchen und Buben stürmten die Bühne zum Finale, formierten sich zur Polonaise und zeigten sich neugierig, was die Kampagne nach diesem schwungvollen Start noch alles bereithält.