Bad Vilbel. Rund 200 begeisterte Gäste haben am Sonntag im Kurhaus das Herbstkonzert der Stadtkapelle gehört. Mit gewohnt virtuosem und abwechslungsreichem Programm boten die Musiker unter der Leitung von Thomas Mohr dem Publikum einen glänzenden Unterhaltungsnachmittag. Ralf und Michael Spiegler führten mit pfiffigen Anekdoten, witzigen Geschichten und spannenden Informationen zu Musik und Komponisten durch die zweistündige Gala.
Schottisch, aber dennoch mit einem Stück, das in Bad Vilbel kreiert wurde, eröffneten die Musiker den Nachmittag. Der langjährige Stadtkapellen-Musikant Heinz Briegel hatte sich nämlich zwei Melodien aus dem nordischen Hochland der Insel vorgenommen und zu einer effektvollen Nummer im Marschrhythmus zusammengefasst. Das Ergebnis ist die „Parade of Glory“, die mittlerweile schon fast zur Erkennungsmelodie der Stadtkapelle wurde.
Mit „Highland Cathedral“ blieb die Kapelle diesem Stil treu. Komponist Michael Korb, der schon immer eine Vorliebe für Dudelsackmusik hatte, nahm seit 1975 in Berlin Unterricht beim Pipe Major eines schottischen Bataillons. Er ging nach Edinburgh, um seine Kunst bei dem bereits 80-jährigen Meister Paddy Atkinson zu vervollkommnen. Am Tag übte er in dessen Gartenlaube, abends im Wald, um keine Nachbarn zu stören.
Frohsinn und gute Laune versprühten die Musiker mit der Ouvertüre von Jacques Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“. Als Solisten glänzten Christian König mit der Klarinette, Meike Werner mit der Oboe sowie Nicola Jakobi und Rudi Orth mit dem Bariton.
Der Saal swingte im Dreivierteltakt beim „Jazz Waltz Nr. 1“ von Otto M. Schwarz, der diese Komposition für symphonische Blasorchester geschickt mit Big-Band-Sound gewürzt hat. Die Soli für die Trompete übernahm Stephan Beck, für Saxofon Michael Spiegler.
„Du hast mich tausend Mal belogen“, sang Meike Werner in dem Hit von Andrea Berg, der jedem sofort ins Ohr geht. Udo-Jürgens-Highlights interpretierte Michael Spiegler. Mit dem Dixieland-Klassiker „Just a closer walk with thee“ entführte die Stadtkapelle ihre Zuhörer nach New Orleans. Als Solisten standen Christoph Altmann mit der Trompete, Wolfgang Beck mit der Posaune und Christian König mit der Klarinette vorne.