Bad Vilbel/Wiesbaden. Der FDP-Landtags- und Kreistagsabgeordnete Jörg-Uwe Hahn aus Bad Vilbel hat sich von Hessens Verkehrs- und Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel (CDU) ausführlich über den Planungs- und Finanzierungsstand der S 6-Verbindung von Frankfurt über Bad Vilbel bis nach Friedberg informiert. Hinsichtlich des Abschnittes Frankfurt West nach Bad Vilbel sei nach dem jetzigen Stand mit einem Baubeginn nicht vor Ende 2008 zu rechnen, folgert Hahn.
„Eine Inbetriebnahme kann bei optimalem Verlauf frühestens zum Fahrplanjahr 2012/2013 erreicht werden. In Abstimmung mit dem Eisenbahnbundesamt wird der baldmöglichste Baubeginn, gegebenenfalls auch nur in einem Teilabschnitt, angestrebt“, habe der Hessische Wirtschaftsminister dem liberalen Landespolitiker Hahn schriftlich mitgeteilt. Nach den Worten Rhiels sei mit einem Planänderungsbeschluss nicht vor Ende 2007 zu rechnen. „Natürlich kann man nicht ausschließen, dass sodann wiederum erneut Klagen vor dem Verwaltungsgericht eingereicht werden“, hob der FDP-Politiker Hahn weiter hervor. Darüber hinaus sei durch die Stadt Frankfurt am Main eine optimierte Detailplanung zum Bahnübergang (BÜ) 99 begonnen worden, die Untersuchung der „Ortsdurchfahrmöglichkeit“ sei aber leider noch nicht abgeschlossen.
Projektplanung und die notwendigen Aktivitäten zur Gesamt-Projektfinanzierung würden aber durch die DB Netz AG, so Hahn gegenüber der Lokalpresse, ungeachtet des offenen Baurechtsverfahrens im Planfeststellungsabschnitt Frankfurt weiter betrieben, damit bei abgeschlossener Planfeststellung sofort mit den Ausführungsplanungen begonnen werden könne. Die Finanzierung aus Bundes- und Landesmitteln könne weiterhin als gesichert angesehen werden.
„Dass die Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik planmäßig laufen, können wir auch daran erkennen, dass kürzlich (wir berichteten) die Inbetriebnahme des Stellwerks Bad Vilbel abgeschlossen wurde, die modernste Gleistechnik ist nunmehr für diesen Streckenabschnitt vorhanden!“Hinsichtlich des Abschnittes Bad Vilbel–Friedberg, so Hessens Wirtschaftsminister Rhiel zu Hessens FDP-Vorsitzendem Hahn weiter, sei der Bau- und Finanzierungsvertrag im Januar 2003 abgeschlossen worden. Es liege auch schon eine Nutzen-Kosten-Untersuchung mit positivem Ergebnis vor. Die Gesamtinvestitionskosten würden inklusive Planungskosten (Preisstand 2003) für die erste Baustufe 163 Millionen Euro und für die zweite Baustufe zirka 177 Millionen Euro betragen. „340 Millionen Euro müssten in die Hand genommen werden, dies muss zu 60 % aus Bundes-, zu 27,5 % aus Landesmitteln und zu 12,5 % aus Mitteln der kommunalen Gebietskörperschaften erfolgen“, hob Hahn, der auch Mitglied des Wetterauer Kreistages ist, hervor. Daraus folge, dass die Region südliche Wetterau selbst 40 Millionen Euro zahlen müsse.
Als weitere Schritte sehe man nunmehr den Abschluss der Vorentwurfsplanung im 4. Quartal 2008 mit einer anschließenden Entwurfsplanung und Planfeststellung vom 4. Quartal 2008 bis 2011 vor.
Wenn das Verfahren optimal läuft, sei mit dem Baubeginn des dritten Gleises von Bad Vilbel nach Friedberg im Jahre 2012 und eine Inbetriebnahme 2016 zu rechnen. „Leider sieht man an diesen Zahlen, dass Infrastrukturplanungen in der Bundesrepublik Deutschland, gerade auch wenn sie um das wichtige Thema ‚öffentlicher Personennahverkehr’ gehen, viel zu lange dauern“, resümierte FDP-Politiker Hahn abschließend. (sam)