Bad Vilbel. Zwar verlor der FV Bad Vilbel in der Landesliga sein Auswärtsspiel gegen die Regionalliga-Reserve des FSV Frankfurt mit 1:2, aber Trainer Güngormez war über die starke Leistung seines Teams sehr zufrieden und sah in ihm den eigentlich „wahren Gewinner“. Grund für diese Einschätzung war vor allen, dass der Gegner die Spielpause in den oberen Ligen nutzte und nur mit Spielern aus dem Reginalliga-Kader angetreten war. Zudem kam der FSV erst in der Nachspielzeit zum glücklichen Siegtor.
Die FV-Elf mit ihren teilweise in ihrer ersten Landesliga-Saison stehenden Spielern hatte sich besonders im zweiten Abschnitt gut verkauft und zumindest nach Kräften gewehrt. Dennoch war die Enttäuschung in ihren Gesichtern nachvollziehbar, wie auch Güngörmez eingestand: „Die Punkte sind weg.“ Ob der Auftritt gegen die „Übermannschaft“ (Güngörmez) eine Art Initialzündung für den Oberliga-Absteiger war, muss die Zukunft weisen. Bad Vilbels Trainer jedenfalls war überzeugt, dass einer ähnlichen Leistung in den kommenden Monaten kein Konkurrent etwas entgegenzusetzen hätte: „Wenn wir immer so spielen, kann uns keiner schlagen.“
In der ersten Hälfte war der FSV so drückend überlegen, wie das anhand der Aufstellung auch zu erwarten war. Es fehlten zwar einige Regionalliga-Stammspieler (Hagner, Mehic, Barletta, Cenci), mit Mikolajczak, Koejoe, Schumann, Weißenfeld, Winter, Levy und später noch Kreuz standen aber reichlich Akteure mit Profierfahrung auf dem Feld. Chancen gab es bei aller Dominanz der Gastgeber aber nur wenige. Winter vergab die beste Gelegenheit, als er einen Foulelfmeter an den Außenpfosten schoss (9.). Bad Vilbel hatte viel Arbeit in der Abwehr und durch Buderi nur eine Torgelegenheit (39.).
Zwei Minuten nach Wiederbeginn staubte El-Haj-Ali dann zum 1:0 ab, nachdem Bad Vilbels Torhüter Zimmer einen Koejoe-Schuss nur nach vorne hatte abwehren können. Wer jetzt gedacht hatte, der Knoten beim FSV müsse geplatz sein, sah sich getäuscht. Nach der Führung ging fast nichts mehr bei den von Chefcoach Tomas Oral angeleiteten Bornheimern („Reserve“-Trainer Glöckner war wie die eigentliche Zweite Mannschaft nur als Zuschauer dabei).
Bad Vilbel wurde mutiger und kam in der 65. Minute tatsächlich zum Ausgleich. Routinier Zoran Maric traf mit einem hart getretenen und dazu abgefälschten Freistoß aus 25 Metern. Es folgten wütende FSV-Angriffe, die allesamt kläglich abgeschlossen wurden. Dann war in der Nachspielzeit doch noch Höfler zum 2:1 erfolgreich. „Es ist schwer, gegen so ein Abwehrbollwerk“, spielte Oral später die schwache Vorstellung seines Teams herunter. (rst)