Bad Vilbel. „Drum jetzt mit mir das Glas erhebt, auf dass das Festzelt nun erbebt!“ Diese poetische Aufforderung von Bürgermeister und Ehrenkerbebursch Thomas Stöhr (CDU) nahmen Hunderte von Besuchern in Gronau wörtlich. Kaum hatten die Kerbeburschen mit ihrem stürmisch bejubelten Einzug ins Zelt und dem obligatorischen Walzer auf der Bühne den Startschuss für drei Tage ungehemmter Feierei gegeben, da sangen und tanzten die Menschen schon auf den Bänken.
Die Kerbband „Sky Dream“ heizte die Stimmung an. Als die Kerbburschen die „Königin von Sansibar“ empfingen, gab es überhaupt kein Halten mehr. Das kerberfahrene Publikum schaffte sogar mehrfach ohne Ansage die drei Stufen einer Rakete.
Gerade hatten alle Gäste noch in bester Partystimmung „Die Hände zum Himmel“ gestreckt, als plötzlich die Musik abbrach. Königlicher Besuch erschien: Ein geknickter Prinz Charles, der „eine schlimme Kindheit“ hatte – „Ooooooh“, bedauerte ihn das Publikum – suchte Trost bei der Gronauer Kerb. Doch da stand Themse-Liesel, seine Mutter, schon wieder hinter ihm und zerrte ihn davon. Denn einer der ganz Großen zog ins Zelt ein: Freddy Mercury. Mit der „Bohemian Rhapsody“ bahnte er sich im wild flatternden roten Umhang den Weg durch kreischende Fans auf die Bühne. Dort sprang ihm seine Band Queen spektakulär durch eine Papierwand entgegen. Das Zelt bebte, wie der Bürgermeister es voraus gesagt hatte. Charles kam erlöst wieder. „Ich hab die Alte in der Hütchen-Bar geparkt“, verkündete er hoch erfreut.
Nun konnte eine Queen-Sause vom Feinsten abgehen, bei der die Kerbeburschen über sich selbst hinaus wuchsen. Kaum zu glauben, wie viele von ihnen das Zeug zu Freddy Mercury haben. Keiner der bekannten Titel wurde ausgelassen. „We will rock you“, drohten die Queen-Kerbburschen an. Und das Publikum brannte darauf. (bep)