Bad Vilbel/Frankfurt. 80 Jahre umfasst mittlerweile die Geschichte der Rotary-Clubs in Hessen, die von Rotary International organisatorisch im „Rotary Distrikt 1820“ zusammengefasst werden. Ein Distrikt, der bis auf die südlichsten Teile annähernd deckungsgleich mit dem Bundesland Hessen ist. Bislang stand diesem Distrikt allerdings noch nie eine Frau vor. Das hat sich jetzt geändert. Charlotte Mori, Ministerialrätin im Hessischen Kultusministerium, ehemalige Lehrerin an der John-F.-Kennedy-Schule und zugleich Mitglied im Rotary-Club Bad Vilbel, wurde zum Governor des gesamten Distriktes gewählt.
Mit der Übernahme des Amtes dokumentiert sie zugleich den enormen Wandel, den Rotary in den letzten Jahren auch in Deutschland vollzogen hat. Schon seit über 12 Jahren ist es daher auch im Distrikt 1820 selbstverständlich, dass Frauen und Männer gleichberechtigte Mitglieder in vielen der Clubs sind.
Getreu ihrem Grundsatz, dass „wichtige Dinge nur mit vollem Einsatz und ganzem Herzen gelingen können“, ließ sich Charlotte Mori für das Amt des Distrikt Governors und damit offiziellen Vertreters von Rotary International von ihrem eigentlichen Beruf auf freiwilliger, hauptehrenamtlicher Basis beurlauben. Ein Novum und zugleich ein Zeichen, welche Bedeutung Mori diesem Amt und dem Stellenwert der Rotary-Clubs im Distrikt beimisst.
Der Distrikt 1820 zählt derzeit 64 Rotary-Clubs mit rund 3300 Mitgliedern, Tendenz steigend.
Gemäß dem Jahresmotto, welches von Wilfried J. Wilkinson, dem amtierenden Präsidenten von Rotary International, in die Welt gerufen wurde, „Rotary Shares“, setzt Charlotte Mori nun alles daran, dieses in die Tat umzusetzen. „Rotary Shares“ vermittelt den grundlegenden rotarischen Gedanken des aktiven Anteilnehmens an den Fragen und Problemen unserer Zeit. Es bedeutet im rotarischen Sinne auch „teilen“ und andere „teilhaben lassen“ an vorhandenem Wissen, an Fähigkeiten und Talenten, um sich damit in der eigenen Region und weltweit in freundschaftlicher Verbundenheit anderen Menschen nützlich zu erweisen“, erklärt Charlotte Mori. Ihr Wunsch als erster weiblicher Governor ist es, dass sie die von ihr zutiefst empfundene Überzeugung vermitteln kann, „dass wir alle gemeinsam einer wunderbaren Aufgabe dienen, für die es sich lohnt, Freizeit einzubringen und auch einmal Mühen auf sich zu nehmen“. Die gebürtige Frankfurterin, Gründungsmitglied des Rotary-Clubs Bad Vilbel (1995), war 1998/99 Präsidentin dieses Clubs. Als gelernte Deutsch- und Geografielehrerin machte sie in wichtigen Stationen des Schulwesens Karriere (Schulleitung, Staatliches Schulamt, Hessisches Kultusministerium) und will dem Distrikt 1820 von Rotary International in diesem Jahr einen wichtigen Impuls für die Zukunft geben. (sam)