Niederdorfelden. „Wenn es nicht gelingt, die nächste Generation für die Partnerschaft zu motivieren, dann wäre das Einschlafen unserer 34-jährigen Freundschaft mit St. Sever absehbar“, sagte Bürgermeister Matthias Zach im Frühjahr dieses Jahres. Daher versuchte die Gemeinde mit ihrer jüngsten Partnerschaftsbegegnung der Verschwisterung mit St. Sever neue Impulse zu geben und neu zu beleben – mit Erfolg.
14 französische Kinder im Alter zwischen sechs und 12 Jahren mit fünf Betreuerinnen und Betreuern waren vom 11. bis 19. Juli zu Gast in Niederdorfelden. Und alle sind bei Familien untergebracht worden. „Besonders erfreulich ist es, dass etliche Neubürger sich bereit fanden, mit in die Partnerschaft einzusteigen und Kinder aufnahmen, aber auch Familien, die schon lange in Niederdorfelden wohnen, bisher aber nicht in die Verschwisterung einbezogen waren“, begeistert sich der Bürgermeister.
Die kleinen Gäste aus der Normandie nahmen eine Woche lang an den hiesigen Ferienspielen, organisiert und durchgeführt durch die kommunale Jugendpflege, teil und hatten so ständig Kontakt zu Kindern der Gemeinde. Gemeinsam wurde an einem Abend im Bürgerhaus gekegelt und am Samstag am traditionellen Ausflug des AWO-Ortsvereins teilgenommen. Ein Zoobesuch am Sonntag mit Gastkindern und -eltern bereitete trotz glühender Hitze allen viel Spaß.
Auf das für Erwachsene traditionelle Abschiedsessen wurde zugunsten eines gemeinsamen Spiel- und Grillabends – es wurde Boule gespielt, Federball und Fußball – verzichtet, der sich bis 22 Uhr hinzog und wenn es nach den Kindern gegangen wäre, noch längst nicht hätte beendet werden müssen.
Begleitet durch den Bürgermeister und drei weiteren Bürgerinnen wurden die Kinder per Bahn früh am 9. Juli bis nach Frankfurt zum Zug gebracht. Trotz der erschwerten Bedingungen, da es keinen Schüleraustausch mehr mit der französischen Partnergemeinde gebe, sei es gelungen, einen Neuanfang mit der jungen Generation zu starten, meinte Zach.
Inzwischen gebe es vom französischen Bürgermeister Claude Lemenorel eine Einladung für eine Kindergruppe aus Niederdorfelden zu den Sommerferien 2008 nach St. Sever. „Wir freuen uns sehr darüber und wissen inzwischen, dass zwischen den Kindern ein reger Kontakt via Internet besteht“, berichtet Zach. Vielleicht hebe diese Möglichkeit den Nachteil eines fehlenden Schulaustauschs ein wenig auf, so der Bürgermeister. (cwi)