Zum Artikel „Mulitmillionär Dr. Claus Fischer wollte 90 Millionen € von der Stadt“ (BVA vom 12. Juli) erreichte uns folgender Leserbrief:
Da trafen sich drei Freunde, ein Erster Stadtrat, ein Mineralölunternehmer und ein bekannter Rechtsanwalt zu einem gemütlichen Rotweinabend. Nach zwei bis drei geleerten Flaschen war man sich einig, einen neuen Stadtteil in Bad Vilbel zu bauen. Der Unternehmer hatte die Grundstücke, der Erste Stadtrat eine absolute Mehrheit im Stadtparlament, der Rechtsanwalt das rechtliche Know how. Dortelweil–West war geboren. Man einigte sich auf den Grundstückspreis und die Anzahl der Einheiten. Der Unternehmer erhielt einen annehmbaren Preis und war erst einmal zufrieden. Nur der bauernschlaue Stadtrat hielt sich nicht an die vereinbarten Einheiten und verdichtete, um so mehr Geld für die Stadt und wen sonst auch immer herauszuholen. Das blieb natürlich dem Unternehmer nicht verborgen, und aus war es mit der Rotweinfreundschaft. Man sah sich vor Gericht wieder und zwar durch alle möglichen Instanzen. Zum Glück für die Bürgerinnen und Bürger verlor der Unternehmer bisher. Es wäre sonst zu Ende gewesen mit den Wohltaten, auch mit den Scheckchen, die der amtierende Bürgermeister so gerne auf Festen an die Vereine verteilt und so tut, als wäre es sein eigenes Geld. Die Moral von der Geschicht’, vertraue deinem besten Rotweinfreund nicht, wenn du Böses im Schilde führst.
Norbert Kühl, Bad Vilbel
Kühl ist SPD-Chef in Massenheim