Bad Vilbel. Die in Dortelweil ansässige Firma Lahmeyer International ist verkauft – an Capiton, ein auf mittelständische Unternehmen spezialisierter Eigenkapitalgeber. Preis: Eine hohe zweistellige Millionen-Euro-Summe, berichtet die Bad Vilbeler Neue Presse. Lahmeyer ist einer der größten Ingenieurdienstleister in Deutschland mit Fokus auf internationale Großprojekte in den Bereichen Energie, Wasser und Wasserkraft. Der Verkauf erfolgte im Rahmen eines so genannten Management-Buy-Outs. Das heißt, dass die zehn führenden Lahmeyer-Manager finanziell an ihrer Firma beteiligt sind – und damit ein großes Interesse haben, dass es der Firma gut geht. Vorsitzender der Geschäftsführung bleibt Henning Nothdurft. Arbeitsplätze sollen nicht reduziert werden, hieß es gestern. Im Gegenteil: „Wir wollen weiter wachsen, kaufen eventuell sogar kleine Ingenieurbüros auf“, so Nothdurft. Unstrittig sei auch der Standort in Dortelweil.
Lahmeyer International ist weltweit tätig. Aktuelle Beispiele: mehrere Staudammprojekte am Nil für Energieerzeugung, Bewässerung und Hochwasserschutz, ein Wasserkraftwerk im Sudan, ein Windkraftstudio für die nigerianische Küste oder eine Kraftwerkserweiterung auf Zypern.
Vor einigen Monaten hatte Lahmeyer für Negativschlagzeilen gesorgt, als sowohl die Weltbank wie auch die Europäische Bank für Wiederaufbau das Vilbeler Unternehmen wegen verbotener Schmiergeldzahlungen im südafrikanischen Lesotho für mehrere Jahre von ihrer Auftragsvergabe ausgeschlossen hatten. Lahmeyer machte im vergangenen Jahr 111 Millionen Euro Umsatz und rund acht Millionen Euro Gewinn vor Steuern. Von den rund 800 Mitarbeitern sind 350 in Dortelweil beschäftigt.
Capiton ist eine von Inhabern geführte Private Equity Gesellschaft, die ein Fondsvolumen von insgesamt rund 436 Millionen Euro verwaltet und seit über 30 Jahren besteht. (zlp)