Eine vermeintlich gefährliche Kurve hat jüngst die SPD per Parlamentsantrag zu entschärfen versucht. Die Stadtverordneten sandten das Vorhaben zunächst auf eine Umleitungsstrecke.
Karben. Sie ist eine Wohnstraße wie so viele: die Ramonvillestraße in Groß-Karben. Breit genug, damit zwei Autos ohne Probleme aneinander vorbeifahren können. Hier gilt Tempo 30.
Doch die Kurve, die habe es in sich, ist Karbens SPD überzeugt. Vor dem Altenzentrum „Wohnen und Pflege“ des Arbeiter-Samariter-Bundes beschreibt die Straße eine 90-Grad-Biegung. Auf der inneren Seite der Straße befinden sich Parkplätze auf einem Parkplatzstreifen neben der Fahrbahn. Das ist laut SPD-Fraktionschef Thomas Görlich die Ursache der Gefahr. „Da die Kurve sehr spät einsehbar ist und die Straße den Eindruck erweckt, breit genug zu sein, ist es in der Vergangenheit schon mehrfach zu gefährlichen Situationen gekommen.“
Von der Stadt fordert seine Fraktion daher per Antrag, diese Situation zu prüfen. „Ob eine Verbesserung der jetzigen Situation erreicht werden kann.“ Natürlich habe die Stadtpolizei sofort geprüft, so Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Ergebnis: „Dort besteht keine Gefahr, es ist eine ganz normale Kurve.“
Naja, das stimme ja so nicht, erklärt SPD-Stadtverordneter Harald Ruhl. „Sie ist schon gefährlich.“ Vielleicht könne man ja einen Spiegel aufstellen. Oder eine „normale weiße Linie“ in der Mitte der Fahrbahn ziehen, schlägt Thomas Görlich vor. „Die Situation ist ungeschickt, man neigt dazu, die Kurve zu schneiden.“
Thema im Ortsbeirat
„Unglücklich“ sei, dass zwei Fahrzeuge direkt in der Kurve parken könnten, was den anderen Fahrern die Sicht nehme, erinnert Groß-Karbens Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kuhl (SPD). „Wenn dort ein Kastenwagen parkt, sieht man gar nichts mehr.“ Vielleicht helfe es ja schon, einen oder zwei Parkplätze zu entfernen oder zu verhindern, dass dort große Autos parkten, „dort versuchen ja viele ältere Leute über die Fahrbahn zu laufen.“
Dass sich der Stadtplanungsausschuss des Stadtparlaments überhaupt damit befasst, dagegen wehren sich Vertreter von CDU, FW und FDP während dessen jüngster Sitzung. „Das gehört in den Ortsbeirat“, fordern CDU-Fraktionschef Mario Beck und FDP-Stadtverordneter Oliver Feyl. Behandele allein das Parlament dies, könnten sich die Ortspolitiker übergangen fühlen, warnt Beck.
Auf Drängen der Koalitionäre stimmt die SPD letztlich zu, das Thema zunächst im Ortsbeirat behandeln zu lassen. Deshalb wird es auch von der Tagesordnung des Parlaments gestrichen. (den)