Der Landtagsabgeordnete und frühere FDP-Landeschef Jörg-Uwe Hahn besucht Bürgermeister Guido Rahn (CDU): Es geht um Hausarztversorgung, Straßenbau und Finanzausgleich.
Karben. Hahn wollte in dem Gespräch von Rahn auf den neuesten Stand der aktuellen Projekte in Karben gebracht werden. Hahn, der Vorsitzende des Stadtplanungsausschusses Oliver Feyl (FDP) und Rahn haben insbesondere die Hausarztversorgung in Karben zum Thema ihrer Diskussion gemacht.
Sieben Hausärzten stehen den rund 23 000 Einwohnern Karbens zur Verfügung. Drei davon sind bereits über 60 Jahre alt, alle haben einen hohen Patientenstand. „Wenn der nächste Hausarzt in Karben in Ruhestand geht, ist ein eklatanter wohnortnaher Versorgungsnotstand zu erwarten“, stellt Rahn fest. „Für ältere, nicht mobile Patienten ist es kaum zumutbar auf den Überschuss an Hausärzten beispielsweise in Bad Nauheim zu verweisen.“ Rahn kritisiert das Modell der Kassenärztlichen Vereinigung: „Die Zuschnitte der Bezirke sind zu großflächig angelegt.“
15 000 Autos mehr
Karben befinde sich in einem Bezirk mit den Städten Friedberg und Bad Nauheim, die mit Ärzten bereits überversorgt seien. Jedem Bezirk wird von der Kassenärztlichen Vereinigung eine bestimmte Anzahl an Hausärzten zugewiesen. Hahn sicherte zu, sich dieses Problems anzunehmen und Lösungswege zu finden, zum Beispiel durch Schaffung kleinräumigerer Versorgungsbezirke.
Der Bürgermeister informierte darüber, dass der Bau der Nordumgehung voraussichtlich Ende 2016 abgeschlossen sein wird. Als nächstes Thema stand der Sachstand zum notwendigen Ausbau der B3 auf der Agenda. Insbesondere nach Fertigstellung der Nordumgehung dränge die Zeit mehr denn je.
Bereits jetzt würden rund 18 000 Fahrzeuge täglich die Bundesstraße befahren – und mit der Eröffnung der Nordumgehung würden 15 000 weitere Fahrzeuge hinzukommen. „Wir brauchen den vierspurigen Ausbau ab Kloppenheim“, stellt Rahn klar und bittet Hahn um Fürsprache. „Ab Herbst soll der Verkehrswegeplan des Landes fortgeschrieben werden, da muss der Ausbau der B3 unbedingt Berücksichtigung finden.“
Zu guter Letzt kam noch das Thema Finanzausgleich und Mittelzentrum zur Sprache. Sowohl Rahn als auch Feyl betonten, dass die Stadt Karben im Rahmen des neuen Finanzausgleichs deutlich benachteiligt würde.
Endlich hochstufen
Karben finanziere sehr viele Infrastruktureinrichtungen wie das Hallenfreizeitbad, zusätzliche S-Bahnfahrten, einen verdichteten Bustakt und die Musikschule. „All diese Einrichtungen und Leistungen sind Merkmale eines Mittelzentrums und kosten Geld“, so Rahn. Daher sei es angebracht und richtig Karben als Mittelzentrum einzustufen. Hahn sagte zu, dass er sich auch in dieser Sache für die Interessen der Stadt Karben und ihrer Bürger einsetzen wolle. (zlp)