Schöneck. Durch einen beispiellosen Kraftakt hat es der Förderverein der Sterntalerschule in Büdesheim geschafft, innerhalb eines Jahres rund 37 000 Euro zu sammeln und damit der Schule einen Container zu spenden. Zwar ist die eigentlich dort vorgesehene Essensausgabe wegen der komplizierten Anbindung von Versorgungsleitungen nun in ein benachbartes Gebäude verlegt worden, der Container kann aber seit dem 12. März für die Betreuung von 60 Kindern genutzt werden.
Dieser Tage hat der Förderverein die Neuanschaffung nun auch offiziell übergeben. Stolz konnte Vorsitzende Nicole Langkamm auf das sein, was sie und das gesamte Team des 110 Mitglieder zählenden Fördervereins auf die Beine gestellt haben. Sie dankte vor allem den kleinen und großen Spendern und ihren Mitstreitern, dass ein Projekt, das viele zu Beginn als nicht realisierbar eingestuft hatten, nun gegen alle Widerstände habe verwirklicht werden können.
Die Umsetzung habe eine „unglaubliche Eigendynamik“ entwickelt und „ungeahnte Motivation bei allen Beteiligten freigesetzt“, so Langkamm. Besonders positiv überrascht sei das Team gewesen, dass sich so viele Menschen für das Ehrenamt engagiert hätten. „Der Förderverein hat eine beispiellose Leistung erbracht“, lobte Schulleiterin Anita Jost die Aktivisten, die „unglaublich was auf die Beine gestellt haben“. Die Schule sei durch Mensa und Betreuungscontainer auf einem guten Weg zur Ganztagsbetreuung, sie erwarte vom Schulträger Kreis nun klare Signale, um dieses Ziel schnell zu erreichen.
Diesen Ball nahm der für den verhinderten Dezernenten Matthias Zach (Grüne) aus Gelnhausen angereiste Leiter des Amts für Schulwesen, Joachim Peter, auf. Er gab zu bedenken, dass seitens der Sterntalerschule noch bestimmte Vorarbeiten erledigt werden müssten, ehe die Ganztagsbetreuung der Stufe eins mit voller Unterstützung des Kreises eingeführt werden könne. Die Fördervereinsmitglieder hätten ihren Part dazu beigetragen, dass die Schule auf einem sehr guten Weg sei, er zolle dem Engagement der Eltern höchsten Respekt.
„Vor 16 Jahren hat es schon einmal den Versuch gegeben, einen Container im Schulhof aufzustellen. Damals sind wir gescheitert“, blickte die Vorsitzende des Personalrats, Christiane Hub-Scheu, in die Vergangenheit zurück. Umso positiver sei es, dass der Förderverein mit seinem Projekt erfolgreich gewesen ist. Letztlich bedankte sich Bürgermeisterin Cornelia Rück (SPD) mit den Worten: „Ich ziehe den Hut vor einem solchen Engagement.“ Einen Seitenhieb konnte sich die Rathauschefin allerdings nicht verkneifen, die in Sachen Kinderbetreuung anmerkte, eigentlich müsste das Land diese Leistung erbringen und diese Aufgaben nicht an Kommunen oder private Initiativen weiterreichen.
Nicole Langkamm jedenfalls kann nach den ersten Wochen konstatieren: „Wir bekommen von den Eltern durch die Bank sehr positive Rückmeldungen. Die Kinder fühlen sich wohl und aufgehoben, bestätigen auch die Lehrer und Betreuer. Der immense Aufwand hat sich also gelohnt. Die Aktion wird mit unserem großen Fest am 1. Mai abgeschlossen.“ (sei)