Nicht immer hat alles an der Großbaustelle der Drei Kreisel in der Homburger Straße so geklappt, wie sich das die Verantwortlichen vorgestellt hatten. Doch jetzt könnte es sogar besser laufen als geplant. Und das im letzten und heikelsten Bauabschnitt.
Bad Vilbel. Stoßzeiten morgens und abends, dazu die Zeiten des Schulschlusses und des Feierabends am Berufsförderungswerk stellen Autofahrer auf eine Geduldsprobe. Denn immer dann wird es eng rund um die Baustelle der Drei Kreisel. Jetzt hat dort der letzte der sechs Bauabschnitte begonnen. Und dazu wird das Viadukt zwischen Kasseler und Homburger Straße komplett gesperrt werden müssen.
„Wir kommen nicht drumherum“, bedauert Stadtsprecher Bastian Zander. Doch vielleicht fällt die befürchtete Komplettsperrung kürzer aus als gedacht. „Die sind echt pfiffig“, bemerkt Zander mit einem Verweis auf die bauausführende Firma Strassing Limes. Denn dort gibt es derzeit Überlegungen, wie man die Sperrung möglichst kurz ausfallen lassen kann, sie nur auf die Zeit beschränken, wenn nach der Neuverlegung von Kanälen, Strom und Kommunikationsleitungen der Asphalt neu aufgebracht werden muss.
Was genau die Zeit der großen Umfahrung über den Quellenpark oder die B 3 bewirken soll, dazu herrscht noch Geheimhaltung. Auch bei Bauleiter Ralf Koch, der erfreut auf Zander zugeht und ihm eine E-Mail unter die Nase hält. Darin lobt eine Anwohnerin die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Bauarbeiter bei Fragen und die Sauberkeit. Was genau sein Unternehmen vorhat, will er noch nicht sagen. Sollte es nicht klappen, wären wohl auch Hoffnungen enttäuscht, bemerkt Zander. Abwarten und Tee trinken ist die Devise.
Straßenseite wechselt
Doch auch ansonsten geht es bei der Baustelle bestens voran. Die Arbeiten auf der einen Hälfte der Kasseler Straße sind abgeschlossen, dort bewirken nun auch Bordsteine in die Seitenstraßen eine Verkehrsberuhigung. Jetzt wird das dritte Viertel des Kreisels vor dem Viadukt fertiggestellt. In wenigen Wochen folgt dann die nächste Umstellung, um den Kreisel zu komplettieren.
Fertig sind die Kreisverkehre jenseits des Viadukts. In zwei Wochen etwa sollen die Autofahrer dann die neue und engere Homburger Straße in beiden Richtungen befahren können. Bereits jetzt ist zu sehen, dass die Autofahrer nur noch zwei statt bisher eigentlich fünf Fahrspuren erhalten. Dafür gibt es richtig viel Platz für Fußgänger und Radfahrer.
Zurück zur Kasseler Straße: Da dort nun aus Richtung Norden kommend die rechte Straßenseite gesperrt wird, kann es nun auch mit der Sanierung der Dieselstraße losgehen. „Dabei passt es hervorragend, dass Strassing Limes auch diese Ausschreibung gewonnen hat“, schildert Stadtsprecher Zander.
Die Baumaschinen sind direkt vor Ort, es kann sofort weitergehen. Zunächst werden an der Zufahrt von der Kasseler Straße in die Dieselstraße die Kanäle und andere Leitungen neu verlegt. Die Zufahrt auf den Park+Ride-Platz bleibt aber jederzeit möglich. Später wird dort die Einbahnstraßenregelung umgekehrt, so dass die Plätze auch weiterhin nutzbar bleiben, nur eben von der anderen Seite befahren werden.
Im Juli oder August
Für Anfang Juni ist eine weitere Bürgerinformation vorgesehen. „Die Anwohner sind bereits über den Bau in der Dieselstraße informiert, Beschwerden zu den Plänen gab es dabei nicht. Wir wollen nun aber auch alle anderen informieren, die die Straße oder die Parkplätze nutzen. Das machen wir, bevor es so richtig losgeht“, schildert Zander.
„Die größten Arbeiten an den Kreiseln sind erledigt“, schildert auch Bauleiter Koch. Denn die meiste Zeit und Arbeit geht für den Tiefbau drauf, jetzt befinden sich die Arbeiter schon in der Feinabstimmung. Zu den letzten Schritten im Bauplan gehört dann auch der Kiss+Fly-Platz vor dem Schulzentrum und die Aufarbeitung des Straßenteilstücks Am Sportfeld, das bereits jetzt zur Sackgasse geworden ist. Der Abschluss der Arbeiten ist für Juli oder August vorgesehen. Dann wird die „Operation am offenen Herzen“, wie die Baustelle von der Stadt genannt wird, Geschichte sein.