Die Obst- und Gartenbauer von Klein-Karben haben am Freitag und Samstag das Narrenvolk zu ihrer 46. Faschingssitzung im Saal Schuldt begrüßt. Der OGV zählt zu den Karnevals-Hochburgen in Karben.
Karben. „Stimmt mit ein, so soll es sein. Karneval ist unsere Zeit“, singt Carina Marzluf im Eröffnungslied und stimmt das Publikum in dem ausverkauften Saal der „Ludwigshöhe“ in Klein-Karben ein. Die Karnevalisten unter den Obst- und Gartenbauern haben fleißig gesät, geackert und präsentierten nun die reiche Ernte: viele nachgewachsene junge Pflänzchen, die den Bestand sichern helfen, und die vielen Exemplare des Stammbewuchses, die wieder in herrlicher Pracht zur Faschingssaison erblüht sind.
Tolle Performance
Zum OGV-Karneval gehört der Tanz in vielen Facetten. Gerade in den modernen Varianten kreuzen die OGVler die Stile und demonstrieren innovativ und einfallsreich ihre Tanzeinlagen. Die Zwergen-Truppe etwa, die die Bauchmuskeln spielen lässt, um mit den aufgemalten Mündern zu singen. Oder die Tanzsäcke. Die darin versteckten Tänzerinnen und Tänzer begeistern mit ihrer Performance das Publikum, das eine Zugabe einfordert. Jubelnden Applaus erhalten auch die Matrosen der „Tap Dolls“; die Stepptanz-Gruppe gehört seit Jahren zum OGV-Programm.
Nicht wegzudenken sind die Garde-Mädels in den verschiedenen Formationen. Hier hat der OGV eine lange und erfolgreiche Tradition vorzuweisen. Solo-Tänzerin Elena Martini, im OGV-Nachwuchs groß geworden, trainiert mittlerweile die Mini-Monster: Hier lernen die ganz jungen Mädchen ihre ersten Schritte im klassischen Garde-Tanz. Da spornt natürlich der überschwängliche Beifall des Publikums, das eine Zugabe forderte, weiter an. Was aus solchen Mini-Monstern einmal werden kann, das zeigen dann die Midi-Garde und die große Garde in ihren schmucken Uniformen. Ein besonders umjubelter Hingucker ist natürlich auch das Männerballett. Die Überraschung des Abends: die Verleihung des Aktiven-Pokals. Als die Moderatoren Bernd und Ulrich Bedacht den Preisträger ankündigen –„Er ist auf, vor und hinter der Bühne aktiv“ – war die Überraschung so groß, dass die Überreichung verschoben werden musste, denn der Gewinner – Marc Engelke – steckte schon im Zwergen-Kostüm für die nächste Nummer.
Mehrere Dutzend Aktive boten dem ausgelassen feiernden Gästen ein gut dreistündiges Programm, zu dem auch viele Büttenredner zählten. Ulrich Bedacht gab etwa den Anti-Protokoller, der lang und breit lamentierte, dass er nicht wollte, aber sich gegen die Alten nicht durchsetzen konnte. Nachdem er sich dann durchgerungen hat – „na gut, ich mach’s“ – war er auch schon fertig mit seinem rhetorisch fein gesponnenen Vortrag. Als Weltenbummler etwa erzählte Michael Jung von seinen Erlebnissen in allen Erdteilen. Sehr viel büttenrednerisches Talent bewiesen die Nachwuchsstars Jacqueline Jung und Annika Ziegenhain, die sich lang und breit über ihre Probleme mit den Müttern ausließen. Gerhard Radgen klagte als deutscher Autofahrer sein Leid. Als Gäste in der Bütt hatte sich der OGV Karnevalisten von der Vo-Ti-Fe-La aus Niederdorfelden eingeladen.
Musikalische Highlights boten dann die „3 Tenöre“ Carina Marzluf, Danila Riedel und Marina Meisinger sowie die vielen Playback-Sängerinnen und -Sänger der Hitparade. Marc Wagner etwa wurde hierbei groß für seine Darstellung als Conchita Wurst bejubelt.