Bad Vilbels Ärztelandschaft ist seit dem 12. Januar mit einer Kardiologie-Praxis in der Neuen Mitte bereichert worden. Und davon sollen nicht nur Herz- und Gefäßkranke profitieren, denn das Fachärzteteam bietet eine breite Palette an kardiologisch- angiologischer Diagnostik auch als Vorsorgeuntersuchungen an.
Bad Vilbel. Prof. Dr. Dr. med. Jürgen Haase, der Leiter der Niederlassung, ist ein erfahrener Spezialist. In seinem Büro im Kardiocentrum Frankfurt an der Klinik Rotes Kreuz beschreibt der Mediziner das neueste Projekt seiner Gesellschaft, die modernen medizinischen Möglichkeiten der Niederlassung in der Quellenstadt.
Schon seit Jahren tragen sich die Kardiologen mit dem Gedanken, in die Wetterau zu expandieren, berichtet Prof. Haase. Die Gründe liegen für ihn klar auf der Hand: „In Bad Vilbel gibt es noch keinen Kardiologen, und auch die südliche Wetterau ist kardiologisch-angiologisch unterversorgt.“ Vom Sinn ihrer Entscheidung, nach Bad Vilbel zu expandieren, hätten sich er und seine Partner nicht zuletzt durch den Zuspruch ansässiger Ärzte überzeugen lassen.
Es gehe vorrangig um eine gute Patientenversorgung, die mit der neuen Praxis gewährleistet wird. Selbstverständlich räumt Prof. Haase ein, das die von dem hochspezialisierten Fachärzteteam betriebene Praxis sich auch unternehmerisch bewähren müsse.
Bewährtes Konzept
Die Kombination beider Aspekte funktioniere im Kardiocentrum Frankfurt bereits seit mehr als 25 Jahren. In dieser Zeit seien dort rund 300 000 Herz-Patienten behandelt worden, etwa 100 werden täglich in der Ambulanz des Centrums medizinisch versorgt.
Von dieser reichen Erfahrung und von der Anbindung an die große kardiologische Belegabteilung in der Klinik Rotes Kreuz mit ihren rund um die Uhr besetzten Herzkatheterlabors soll auch der Standort in Bad Vilbel profitieren. Diese Verknüpfung von ambulanter und stationärer Versorgung sei aus seiner Sicht die optimale Grundlage für eine individuelle und bedarfsorientierte Patientenversorgung, erläutert der Kardiologe.
Auf rund 180 Quadratmetern in der Neuen Mitte, direkt über dem Modegeschäft Marco Polo, wird die inzwischen vierte Zweigstelle des Kardiocentrums von einem vierköpfigen Ärzte-Team geführt. Prof. Haase selbst ist von Dienstag bis Donnerstag vor Ort. Von Montag bis Freitag steht Dr. Verena Hennig (Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie) den Patienten zur Verfügung, montags auch Prof. Dr. Johannes Ruef (Arzt für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie) und freitags Dr. Jens Günther (Arzt für Innere Medizin, Kardiologie und Rhythmologie). Zudem sind vier medizinische Fachangestellte am neuen Standort tätig.
Ausgestattet ist die Praxis mit aller erforderlichen Technik: Vom Ultraschall über EKG bis hin zu leistungsstarken Computern zur Herzschrittmacherkontrolle oder Ultraschallgeräten. Eine sechsstellige Summe investierten die Betreiber dafür. Mit Vermieter Hansgeorg Jehner sei man sich beim Vertrag schnell einig gewesen – beide Seiten sehen die Bedeutung einer langfristigen Bindung an Bad Vilbels Neuer Mitte als eine maßgebliche Bereicherung zum Wohle der Bürger.
Bad Vilbels neues Zentrum findet Prof Haase nicht nur architektonisch gelungen, sondern auch vom medizinischen Umfeld her als optimalen Standort, weil sich dort bereits Ärzte anderer Fachrichtungen niedergelassen haben: Ein Zahnarzt, ein Augenarzt und ein Orthopäde. „Das ist gut, weil wir als Kardiologen ja oft auch Unterstützer für andere Mediziner sind, zum Beispiel im Vorfeld von Operationen.“ Quasi als Werbung in eigener Sache wollen Prof. Haase und seine Mitstreiter verstärkt den Kontakt zu den schon niedergelassenen Ärzten in und um Bad Vilbel suchen.
„Das ist ein Standort, an dem sich sicher gut arbeiten lässt“, ist Prof Hasse voller Zuversicht. Über diese spezialisierte Facharztpraxis ist auch Bürgermeister Thomas Stöhr glücklich: „Wir haben zwar schon viele gute Ärzte hier in der Stadt, aber die neue Praxis ergänzt das Angebot weiter – einen Kardiologen haben wir uns schon lange gewünscht!“ Die neue Praxis sei, so betont Stöhr, ein „weiterer Mosaikstein, der sich sehr gut ins Herz der Innenstadt einfügt und die Attraktivität der Quellenstadt medizinisch maßgeblich erhöht. (fnp/sam)