Erfolgreicher als gedacht verlief das vergangene Jahr für die Sparkasse Oberhessen. Doch sie hat auch Baustellen, so zum Beispiel in Karben.
Friedberg. „Sehr zufrieden“ ist der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Oberhessen, Günter Sedlak, mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr. Denn sie hat trotz harter Rahmenbedingungen, scharfem Wettbewerb und Niedrigzinsen auf Rekordniveau ihren Bilanzgewinn von 10,2 auf 10,5 Millionen Euro gesteigert. Doch für das laufende Jahr werde es nicht einfach. „Noch schärfere Regulierungen und ein noch härterer Wettbewerb machen es nicht einfach. Trotzdem wollen wir im Interesse der Kunden keine Strafzinsen berechnen“, gibt sich Sedlak kämpferisch.
Denn selbst die Sparkasse musste für ihre Einlagen bei der Bundesbank Strafzinsen entrichten. Die beliefen sich aber nur auf 900 Euro. Die eigenen Kunden sollten aber auch weiterhin Geld für ihre Anlagen bekommen, wenn auch nicht soviel, wie dies früher einmal der Fall war. „Für die Altersvorsorge ist die momentane Situation aber sicher katastrophal.“
Deswegen werde auch nicht mehr soviel angelegt. „Seit dem Krieg haben wir in Deutschland eine außerordentlich hohe Sparquote von 14 bis 15 Prozent, momentan nähern wir uns mit neun Prozent amerikanischen Verhältnissen an“, schildert Sedlak.
Als positiv bewertete er allerdings, dass durch die niedrigen Zinsen das Kreditvolumen um 20 Millionen auf 3,2 Milliarden Euro angestiegen sei.
Deutlich gesunken ist die Bilanzsumme, von 4,709 auf 4,387 Milliarden Euro. Das sei kein relevanter Faktor, schildert Sedlak. Viel wichtiger sei es, dass man mehr Geld in die eigenen Rücklagen pumpen könne, um so auch für die Zukunft gewappnet zu sein.
Eine Änderung könnte Karben betreffen. Denn durch die beengte Parkplatzsituation und die gefährliche Ausfahrt der Filiale in der Homburger Straße ist man zum Nachdenken gezwungen. Eine Filiale in der Neuen Mitte erscheint Sedlak derzeit das Mittel der Wahl. Noch sind dort aber nicht die Würfel gefallen. (kop)