Sehr fröhlich ging es beim 25. Karbener Weihnachtsmarkt zu. Möglich machten das die zahlreichen Vereine und Ge- werbetreibenden der Stadt, die Freude und Unterhaltung boten.
Karben. Buntes Treiben herrscht bereits am Samstagnachmittag auf dem Karbener Weihnachtsmarkt. Die Aussteller sind gut gelaunt, die Menschen strömen bei mäßig kaltem und trockenem Winterwetter. „Wir sind so stolz auf die Kinder und die Eltern“, sagt Anette Völker-Hedderich von der Selzerbachschule. 270 Kinder lernen dort. Sie und ihre Eltern haben fleißig gebastelt und gebacken. An dem Stand, den Völker-Hedderich mit Heike Schlütter betreibt, gibt es selbst gestrickte Mützen, frische Plätzchen, selbst gebastelte Engel aus Baumästen und eigens gerollte Kerzen aus Bienenwachs.
Süßigkeiten leuchten in allen Farben. „Außerdem haben wir sensationelle Suppen gekocht. Sogar vegetarisch“, verrät Völker-Hedderich. Der Duft von Kartoffel- und Linsensuppe schwängert die Luft um die Wette mit Grillwürstchen und Fleischspießen von nebenan.
Einige Meter weiter klingt es besinnlich. Arnold Faller ist, wie in jedem Jahr, mit seiner Drehorgel aus dem Jahr 1982 angerückt. Onkel Otto, seine Spardose, füllt sich ob der Begeisterung der Besucher. Eigens von einem Bildhauer der Hofbauerei Göttingen wurde das Instrument für den einstigen HR-Mitarbeiter angefertigt, der seit 18 Jahren in Rente ist und sich als „Ur-Kärber“ bezeichnet. „Da darf man nicht pfuschen“, präsentiert er die Kurbel der Orgel und dreht beständig im Rhythmus von „Oh, du Fröhliche“.
Honig und Obstbrände, Schmuck und Spekulatius, Crepes und Schokoladenfrüchte gibt es zu erwerben. Und noch viel mehr zu erleben! Ein weihnachtlich leuchtendes Karussell begeistert die Kinder mit rasantem Tempo, und der geschmückte, meterhohe Baum vor dem Rathaus leuchtet über dem ganzen Treiben.
Darunter erwartet Nikolaus die Kleinen. Manche schüchtern, andere waghalsig, singen sie ihm Lieder oder sprechen Gedichte und geloben allesamt, dieses Jahr ganz besonders brav gewesen zu sein. Der Bärtige belohnt dies mit einem Schokoladenlutscher aus dem großen Beutel. Der zweijährige Henri kann zwar noch kein Gedicht aufsagen, doch die Zähnchen reichen schon, um in das Naschwerk zu beißen und damit Oma Inge zum Lachen zu bringen. Der Nikolaus gelobt dem Kleinen dann noch, seinen Wunsch nach einem roten Feuerwehrauto an das Christkind weiterzuleiten.
Nicht nur vor, sondern auch im Bürgerzentrum geben sich unterdessen die vorweihnachtlich Gestimmten ein Stelldichein. Beim Seniorencafé der Stadt gibt es traditionell musikalische Unterhaltung. Bedauerlich finden die Senioren allerdings, dass der Rendeler Kinderchor in diesem Jahr dem Auftritt eines Weihnachtsengels weichen muss. Doch wer sich dem Trubel im Warmen entziehen möchte, kann sogleich nach Herzenslust zwischen den aussortierten Büchern der Stadtbücherei Karben stöbern. Für nur einen Euro pro Buch gibt es reichlich Lesestoff: vom Kinderbuch über Tier-, Kochbuch und Reiseliteratur bis hin zu zahlreichen Krimis und umfangreicher Belletristik.
Weihnachtliche Klänge erklingen ums Bürgerzentrum. Dieses Mal erneut von draußen her. Die Mitglieder des Posaunenchors Petterweil blasen ihre Wangen auf und spielen gut gelaunt vorweihnachtliche Stücke. Rasch formiert sich die Menge um das neue Ereignis. Während die Takte erklingen, steigt der volle Mond über die Stadt, und die Menschenmengen um die Glühwein- und Punschstände verdichtet sich zu einem vergnügt harmonischen, zweiten Adventswochenende.