In 25 Jahren sind die brunnenstädtischen Umlagezahlungen an den Wetteraukreis explodiert und stiegen von 6 Millionen Euro 1989 auf rund 22 Millionen Euro im Jahr 2014. Davon fließt viel zu wenig Geld wieder an die Stadt zurück. Das erzeugt Unmut.
Bad Vilbel/Karben. Nicht nur beim obersten Wetterauer Zahlmeister in Bad Vilbel brodelt es, sondern auch in Karben regt sich jetzt Widerstand. Über 14 Millionen Euro zahlt die Stadt Karben als Kreis- und Schulumlage jährlich an den Wetteraukreis. Damit fließen 37 Prozent des städtischen Haushaltsvolumens nach Friedberg ab. Das soll weniger werden – fordert die Koalition aus CDU, FW und FDP. Sollte das Vorhaben von Erfolg gekrönt sein, würden auch die anderen Wetterauer Kommunen davon profitieren.
Die Karbener Koalition beantragt, dass das Stadtparlament den Kreis auffordert, die Umlage um mindestens drei Punkte zu senken. CDU-Vorsitzender Mario Beck: „Der Haushalt des Wetteraukreises ist dank der Rekordzahlungen aus den Kommunen bereits ausgeglichen und wird weiter entlastet. Durch die Neufassung des Kommunalen Finanzausgleichs kann der Kreis über fünf Millionen Euro Mehreinnahmen erwarten.“ Selbst ohne diesen Effekt sehe die Finanzplanung des Kreises für 2016 einen Überschuss von rund 5,7 Millionen Euro vor. 2017 seien es elf Millionen Euro.
Becks Fazit: „Leider erleben wir bei diversen Themen – von der Flüchtlingsbetreuung bis hin zu den Schulbustickets – dass Landrat Joachim Arnold (SPD) die Kommunen im Regen stehen lässt. Für dieses unbefriedigende Leistungsniveau sind die Höchstsätze bei der Umlage nicht mehr gerechtfertigt.“
Bad Vilbel zahlte an Schulumlage in diesem und im vergangenen Jahr rund 6,8 Millionen Euro. Die Kreisumlage wurde 2014 auf 15,6 Millionen Euro taxiert. Addiert man die Zahlen, dann zahlt die Stadt Bad Vilbel 2014 insgesamt rund 22,4 Millionen Euro an den Wetteraukreis. Davon gehen sage und schreibe 7 Millionen Euro auf Erhöhungen der Kreisumlage zurück, rund 9 Millionen hingegen resultieren aus Zuwachs durch wirtschaftliche Entwicklung. (zlp)