Karben. Auch Petterweiler Kindern verweigert die Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) die Kostenerstattung für ihren Schulweg. „Die Einstufung der Wegstrecke zur Erich-Kästner-Schule in Rodheim als ,sicher‘ kann nicht im geringsten nachvollzogen werden“, ärgert sich Hans-Jürgen Hess (SPD) im Ortsbeirat. Für seine Partei legte er einen Antrag vor.
Die Straße zwischen Petterweil und Rodheim sei stark befahren, schmal und weise überhaupt keinen Gehweg für Fußgänger auf. Die einzige Alternative sei ein geschotterter Feldweg vom Sportgelände aus, der aber sehr abgelegen, nicht beleuchtet sei und kaum benutzt werde. Als sicher für Schulkinder könne diese Wegstrecke auf keinen Fall gelten und erst recht nicht in den Herbst- und Wintermonaten, wenn Regen oder Schnee ihn unpassierbar machen, so Hess. Die Kinder führen deswegen mit dem Bus zur Schule nach Rodheim, erklärt Hess.
„Diese Bescheide der VGO hätten nie rausgehen dürfen“, empört sich Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Es habe im Vorfeld Gespräche darüber gegeben, dass der Schulweg von Petterweil nach Rodheim nicht als sicher eingestuft werden könne. Rahn nimmt den Petterweiler Schulweg in seine Mängelliste auf und verweist auf den einstimmigen Beschluss der Stadtverordneten im Schulbus-Streit. Darin wird die Kreisregierung aufgefordert, eine Neueinstufung aller Schulwege durchzusetzen.
Für die Petterweiler ist Eile geboten: Laut Bürgermeister Rahn hält die VGO trotz der Proteste an ihrer Einschätzung fest. Auch das Argument, dass der Weg in der Winterzeit stockdunkel sei, jucke sie nicht. „Laut VGO ist es Kindern ab dem siebten Schuljahr zumutbar, eine Taschenlampe zum Ausleuchten des Weges mitzuführen.“ (ado)