Karben. „In dieser Woche beginnen in Karben die Arbeiten zur Renaturierung des Flusses Nidda“, teilt Gewässerökologe Gottfried Lehr mit. In etwa drei Monaten Bauzeit soll ein gut ein Kilometer langer Flussabschnitt zwischen dem Tennisplatz in Klein-Karben und dem „Nidda-Knie“ in Bad Vilbel-Dortelweil zu einem rund 200 000 Quadratmeter großen, naturnahen Lebensraum für Tiere und Pflanzen werden.
Zunächst werde der Hochwasserschutzdamm zurückverlegt, erläutert Lehr. Er wird künftig bis zu etwa zweihundert Meter vom Fluss entfernt verlaufen. Anschließend wird eine neue Flussschleife gebaut. Der gegenwärtige Lauf der Nidda bleibt als Altarm erhalten, so dass eine langgestreckte, große Flussinsel entsteht.
Ohne dass der Mensch etwas hinzutut, wird sich an den Ufern der Flussschleife ein Galeriewald vornehmlich aus Erlen und Weiden bilden. Kräuterflächen, Kiesbänke und kleine Flussinseln entstehen ebenfalls von alleine. Lehr: „Die Natur schafft von sich aus neue Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten, die nur noch selten zu beobachten sind.“
Der Fahrradweg wird neu und breiter auf dem neuen Damm verlaufen. Von hier aus wird der Blick über eine abwechslungsreiche Acker-, Wiesen- und Weidelandschaft gehen. Es werde eine Stelle geschaffen, von wo aus der Beobachter über die Jahre ein weiteres Wunderwerk der Natur miterleben könne, so Lehr. (zlp)