Nidderau/Schöneck/Niederdorfelden. Schüler aus Nidderau, Schöneck, Niederdorfelden und anderen Kommunen im Umland können auch weiterhin die Hanauer Gymnasien besuchen. Die 2007 geschlossene Vereinbarung wurde verlängert.
Was vielen Bürgern und Schülern inzwischen wie eine Selbstverständlichkeit anmutet, ist erst vor sieben Jahren zwischen dem Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau mühsam ausgehandelt worden. 2007 hieß es überraschend, auf die Hanauer Gymnasien dürfen nur noch Hanauer Schüler. Die Jugendlichen aus den umliegenden Kommunen wie Nidderau, Schöneck, Niederdorfelden, Hammersbach oder Bruchköbel sollten auf andere Schulen, beispielsweise nach Maintal an das Albert-Schweitzer-Gymnasium, umgelenkt werden.
Aufgrund erheblicher Elternproteste schlossen die Stadt Hanau als Schulträger, der Landkreis und das Schulamt einen Kompromiss und schufen mehr Raum an den beiden Hanauer Gymnasien Hohe Landesschule und Kurt-Rehbein-Schule. Annähernd 200 Schüler aus den umliegenden Kommunen konnten so aufgenommen werden. Den Kreis hatte diese Vereinbarung rund fünf Millionen Euro für den gesamten Zeitraum gekostet. 2015 läuft die Vereinbarung aus, doch diesmal waren sich alle Beteiligten einig, das Verfahren nicht nur beizubehalten, sondern sogar um 150 Schüler auf dann 350 Schüler aufzustocken. Das gaben Kreis-Schuldezernent Matthias Zach (Grüne) und Hanaus Schuldezernent Axel Weiss-Thiel (SPD) nun bekannt.
„Bei den Gesprächen ging es nicht um die Frage, ob weitermachen oder nicht, sondern nur um die Konditionen des Weitermachens“, so Zach im Hanauer Rathaus. Auf 700 000 Euro pro Jahr einigte man sich schließlich. „Dabei gibt es weder Verlierer noch Gewinner“, versicherten Landrat Erich Pipa (SPD) und Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD).
Mehr als ein Drittel aller Schüler auf den weiterführenden Hanauer Schulen kommt aus dem Main-Kinzig-Kreis. Der Vereinbarung müssen noch das Hanauer Stadtparlament und der Kreistag zustimmen bevor es im Herbst unterzeichnet werden kann. (jwn)