Wichtig ist den Organisatoren des Maislabyrinths vor allem die Begegnung der Menschen mit Natur und Kunst.
Nidderau. „Wer an einem sonnigen Tag durchs Labyrinth geht und das Rauschen des Windes in den Maispflanzen hört, erlebt etwas Einzigartiges in unserer schnelllebigen Zeit“, schwärmt Pfarrer Otto Löber vom Freundeskreis Hof Buchwald. Beim Kunstmais 2014 können die Besucher auf Hof Buchwald oberhalb von Windecken auf rund 900 Metern zwischen mannshohen Maisstauden laufen, sich verstecken und hinter der nächsten Biegung überraschend auf unerwartete Kunstwerke stoßen. Am 1. August startete Kunstmais 2014 unter dem Motto „Rückblicke (Erinnerung)“.
Spiralen auf Papier
Für die Veranstalter beginnen die Planungen zeitig im Jahr. So wird das aus Spiralen bestehende Labyrinth in dem rund 88 Meter breiten Feld zunächst auf Millimeterpapier entworfen. Ende Mai hat sich ein Team aus Vereinsmitgliedern und Helfern daran gemacht, die Planung auf dem Feld umzusetzen. So wurden Mittel- und Eckpunkte der Spiralen mit Pflöcken markiert. Mit einem Seil wurden Halbkreise gezogen und einige Maispflanzen entfernt. „Wir sind Familie Vogel vom Hof Buchwald sehr dankbar dafür, dass sie mitten in der Erntezeit einen Teil ihres Hofgeländes für die Veranstaltung zur Verfügung stellt“, sagt Heike Lasch vom Freundeskreis.
Den Veranstaltern gehe es um „Begegnung und Kommunikation. Und wir erreichen, dass Familien mit allen Generationen zu uns kommen“, sagen Lasch und Löber vom Freundeskreis. Die Natur als solche sei allein schon durch die Lage von Hof Buchwald auf einer Anhöhe mit beeindruckender Fernsicht ein wichtiger Teil der Veranstaltung. So bekomme man auf der Anhöhe „Respekt vor den Vorfahren“, sagt Löber, zugleich Projektpfarrer Hanau Land. Der weite Blick sorge dafür, dass einem „die Begrenztheit des eigenen Tuns und die Verantwortung für die Zukunft bewusst wird“, sagt Löber.
Im Lauf des sechswöchigen Programms gibt es einen Landfrauenflohmarkt, einen archäologischen Tag, Gottesdienste, Workshops und vieles mehr wie am 12. September eine Nacht im Labyrinth mit Klang- und Licht-Installationen.
Bei der Suche nach dem richtigen Weg durchs Labyrinth geht es den Veranstaltern auch, aber nicht nur ums Spaß haben. Vielmehr sind die Besucher eingeladen, sich mit den Kunstwerken, denen sie an zehn Stationen begegnen, auseinanderzusetzen. Dabei haben die Künstler oftmals tiefgründige Themen gewählt, etwa den Bezug zum Ersten Weltkrieg vor 100 Jahren.
Pfarrer Eckhard Kleppe aus Marköbel nennt sein Werk „Kopfschuss auf Jüngling“. Mit dieser Hommage wolle der Künstler an „alle Opfer aller Kriege“ erinnern, so die Veranstalter. Viele der beteiligten Künstler – manche aus der Region, – machen seit Jahren mit.
Der Eintritt ist kostenlos, allerdings ist eine Spende angemessen.
Weitere Informationen bei Heike Lasch, Telefon (0 61 87) 20 15 83 und im Internet auf www.kulturhoehe-nidderau.de.