Bad Vilbel. Es riecht nach Holz und nach Pferdestall. Die Bühne in der Dortelweiler Reithalle, neben dem Kultur-und Sportforum gelegen, ist ein ungewöhnlicher Anblick. Und ein Musical passt eigentlich auch nicht hierher, denkt man. Aber keine der Sängerinnen und Sänger stört es. Alle sind begeistert mit von der Partie. Denn: „Es ist schon ein tolles Gefühl, bei der Entstehung eines Musicals dabei zu sein“, sagt Manfred Michel. Seine musikalische „Einstiegsdroge“ war „Evita“, da wollte er unbedingt mitsingen. Und er ist bei dem Chor VilBelCanto, dessen Mitglieder hier proben, geblieben.
Dreimal in der Woche wird für die Burgfestspiele-Produktion „Jesus Christ Superstar“ alles gegeben – schon ein enormer Zeitbedarf neben Beruf und anderen täglichen Verpflichtungen. Lohnt sich das wirklich? Petra (Sopran), Marion (Sopran) und Renate (Alt) zögern mit der Antwort keinen Moment: „Ja!“ Auch wenn für „Jesus Christ Superstar“ noch mehr und härter geprobt werden muss als für „Evita“, weil sich die Darsteller nach Choreografie bewegen, also gleichzeitig spielen und tanzen müssen. Und dann ist Schluss mit Interview, weil sie jetzt wieder auf die Bühne müssen. Müssen? Nein – sie dürfen! (seu)