Ein großes Abschiedsfest wurde letze Woche in der Grundschule am Römerbad in Okarben gefeiert. Nach Unterrichtsschluss sagte Rektorin Gerlinde Loth Lebewohl – just an ihrem 65. Geburtstag.
Karben. 32 Jahre unterrichtete Gerlinde Loth an der Schule, 13 Jahre davon als Rektorin. Für sie ist der Abschied auch ein Aufbruch. „Ich war lange im Schuldienst. Vieles wird mir fehlen. Aber ich freue mich auch auf die Zeit, die vor mir liegt, weil ich viel vorhabe. Es beginnt ein neuer Lebensabschnitt“, erklärt sie und betont, dass sie ihren Beruf mit Freude ausgeübt habe. „Ich bin immer gerne in die Schule gegangen und habe immer gerne mit Kindern gearbeitet. Schon das Studium hat mir riesigen Spaß gemacht.“ An der Universität in Würzburg legte die Mutter einer Tochter ihr Staatsexamen als Haupt- und Realschullehrerin ab.
Namen gegeben
In Bayern absolvierte sie das erste Referendariatsjahr bevor sie nach Hessen zurückkehrte. 1976 erhielt Gerlinde Loth einen Lehrauftrag an der Geschwister-Scholl-Schule in Assenheim. Dort lehrte sie in der Außenstelle in Bönstadt. „Das war sehr familiär. In dem alten Schulhaus gab es nur zwei Klassen. Die Kinder wurden im Erdgeschoss unterrichtet. Wir hatten nicht mal eine Klingel. Im Obergeschoss befand sich eine Wohnung.
An diese Jahre denkt Loth gern zurück, die sie dort mit ihrer Kollegin Ursula Liebetrau verbrachte. „Freitags fuhren wir nach Assenheim, um dem Rektor unsere Lehrberichte vorzulegen.“
1982 wurde die gebürtige Friedbergerin an die Grundschule Okarben versetzt, die damals von Rektor Theo Löffler geleitet wurde. „Damals hatten wir hier 170 Schüler“, erinnert sich Loth. Als Ida Gotzen die Schulleitung übernahm, fungierte Gerlinde Loth als Stellvertreterin. „Eine Stelle als Konrektorin gab es nicht, weil die Schule dafür zu klein war.“ Nach dem Ausscheiden von Rektorin Gotzen fungierte Gerlinde Loth als kommissarische Schulleiterin. Zum 1. Oktober 2001 wurde sie Rektorin. Seither hat sie die Schule maßgeblich geprägt.
In ihrer Amtszeit erfolgte die Namensgebung „Grundschule am Römerbad“. Loth begründet die von den Schulgremien getroffene Wahl: „In Okarben gab es ein großes Römerkastell. Am Standort der Schule befand sich ein römisches Bad.“ Der Bezug zur Römerzeit ist auch auf dem Schulhof sichtbar.
Er wurde 2004 von einer tristen Asphaltfläche in einen Abenteuerspielplatz umgestaltet. Zwei Römertürme überragen das Gelände, auf dem auch weitere Außenspielgeräte aufgestellt wurden, die beliebte Anlaufstellen für die Kinder sind. Es gibt außerdem ein Atrium, das für Aufführungen genutzt werden kann und einen „Garten der Sinne“, der als „grünes Klassenzimmer“ dient. „In den Innenräumen wurden einige Renovierungsmaßnahmen durchgeführt.“ Unter anderem wurden neue Fenster eingesetzt und neue Fußböden verlegt.
Es folgte ein großes Jahr: „2005 haben wir das 50-jährige Jubiläum des Erweiterungsbaus gefeiert.“
Großen Wert legte die Rektorin auf gute Kontakte zu Kollegium, Kindern und Eltern. Mit Schülern eines Jahrganges, den sie vier Jahre lang als Klassenlehrerin unterrichtete, steht sie noch in Verbindung. „Die Kinder sind jetzt 30 Jahre alt. Wir haben uns kürzlich getroffen.“
Zum Abschluss ihrer Berufstätigkeit wird sie mit ihrer gesamten Familie nach Florida reisen. „Mit dabei sind meine beiden Enkelkinder, mit denen ich in Zukunft noch einiges unternehmen möchte.“