Karben. Karben ist um einen engagierten Einwohner ärmer: Ehrenbürger Edmund Felber aus Kloppenheim ist am vergangenen Freitag im Alter von 87 Jahren gestorben. Das bestätigt seine Familie.
Der Kloppenheimer hatte das Landwirtschafts- und Heimatmuseum der Stadt aufgebaut und damit Pionierarbeit geleistet. „Der Idee widmete er sich schon ab 1973“, erzählt Sohn Ulrich. Felber begann, landwirtschaftliche Dinge des bäuerlichen, ländlichen Lebens zu sammeln, stöberte auf Dachböden, in Kellern und Scheunen. „Er wollte die Kulturgüter für kommende Generationen bewahren.“
1980 wurde das Museum im Degenfeld’schen Schloss eröffnet, 1989 Felber für zehn Jahre zu seinem Leiter. Auch in vielen Beiträgen für lokalhistorische Publikationen hielt er die Erinnerung an das Karben der Vergangenheit fest.
Für seine Verdienste wurde der bescheidene Mann vielfach ausgezeichnet: Unter anderem erhielt er 1993 den Ehrenbrief des Landes, 1999 die Ehrenbürgerrechte der Stadt und 2001 sogar das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Geboren worden war Felber am 16. September 1926 in der Nähe von Karlsbad, dem heutigen Karlovy Vary in Tschechien. 1944 wurde er, gerade 17 Jahre alt, an der Ostfront schwer verletzt. Nach der Vertreibung traf er Ende 1946 mit seiner Familie in Klein-Karben ein.
1954 heiratete Edmund Felber seine Frau Elli. Sie starb 2009. Ohne sie und das geordnete Familienleben, betonte er immer wieder, hätte er seine vielen Ehrenaufgaben nicht erfüllen können.
Weil die Verletzungsfolgen seinen Beruf als Landwirt unmöglich machten, holte Felber die mittlere Reife nach und wurde Hochbauingenieur. Als Bauleiter arbeitete er jahrzehntelang bei der Stadt Frankfurt. Die beiden Söhne traten als Bauingenieure in seine Fußstapfen.
Nach dem Umzug ins Eigenheim nach Kloppenheim zog es Felber in die Politik: 1960 trat er in die SPD ein, wurde Ortsvorsitzender und 1965 zum ehrenamtlichen Bürgermeister gewählt. So wurde er zu einem der Väter der Stadt Karben und verhandelte den Zusammenschluss mit den anderen zuvor eigenständigen Gemeinden.
In der jungen Stadt arbeitete Felber ab 1971 zehn Jahre lang als ehrenamtlicher Stadtrat. Doch weit darüber hinaus engagierte sich der begeisterte Hobbyfotograf: in der katholischen Kirchengemeinde, in unzähligen Vereinen, bei den Sängern, der Feuerwehr, beim VdK. (den)