Karben. Hochbetrieb herrschte kürzlich am Donnerstag beim Blutspendetermin im katholischen Pfarrzentrum St. Bonifatius in Klein-Karben. Sogar lange Schlangen bildeten sich an mehreren Stationen. Viele der Spender kommen regelmäßig, man kennt sich. „Wir sind sechsmal im Jahr in Karben. Pro Termin kommen 160 Spender“, freute sich Markus Hildebrand vom DRK-Blutspendedienst in Frankfurt, der für die Region zuständig ist.
Ehrennadel erhalten
Einer, der regelmäßig seit dem 23. Juli 1969 Blut spendet, ist der Roggauer Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach. Für seine nun 150. Blutspende wurde er mit einer Urkunde, einer goldenen Ehrennadel mit einem echten von einem Ehrenkranz geschmückten Rubin samt eingravierter Spendenzahl „150“, einem hochwertigen Lederetui mit Füller und Kugelschreiber von Markus Hildebrand und mit einer Tüte voller Hausmacher-Wurstspezialitäten vom DRK-Ortsverein Karben geehrt. Die deftigen regionalen Spezialtitäten überreichte ihm Karbens Jugendrotkreuzleiterin Anika Führer.
„Herr Heidelbach hat wie sie alle etwas Gutes getan, indem er Blut spendete. Sie alle tun etwas für andere Menschen, die Sie nicht kennen, aber deren Leben Sie mit Ihrer Spende retten. Jede Spende zählt, mit jeder Spende schenken Sie einem anderen Menschen Leben“, sagte Markus Hildebrand. Die Gemeinschaft der Spender applaudierte Karlfred Heidelbach anhaltend für seinen vorbildlichen Einsatz.
„Ich habe als Lagerarbeiter bei der Firma Techno Chemie in Frankfurt gearbeitet. Dort haben alle Mitarbeiter regelmäßig Blut gespendet, ich auch öfter Blutplasma. In Karben spende ich seit 2004, seit ich im Ruhestand bin.“
Damit alles reibungslos bei den Spendenterminen läuft, ist die örtliche Blutspendebeauftragte Berta Zimmermann mit bis zu 13 DRK-Mitgliedern pro Termin im Einsatz.. Unterstützt werden die örtlichen Sanitäter vom mobilen Blutspendedienstteam des DRK. Zu ihnen gehörte in Karben Teamärztin Ulrike Burke: „Männer können maximal bis zu sechsmal im Jahr, Frauen bis zu viermal jeweils 500 ml Blut spenden. Zwischen den Spenden müssen 56 Tage liegen. Wichtig ist, dass die Spender vorher ausreichend, das heißt zwei Liter Flüssigkeit, getrunken haben.“
Bei jedem Termin wird mehrmals eine Identifikationskontrolle mit Überprüfung der Adresse und des Lichtbildes durchgeführt und es muss ein Fragebogen mit vielen medizinischen Fragen ausgefüllt werden. „Das ist wichtig, damit wir ein aktuelles Bild der Situation des Spenders erhalten.“ Dazu werden auch Blutdruck-, Puls- und Temperatur und anschließend mit einem Piekser in den Finger der Eisenwert gemessen. Nach der lebensrettenden Spende gibt es bei Berta Zimmermann als Dankeschön ein gutes Essen nach Hausfrauenart. „Wir bereiten alles frisch zu, kochen oder grillen vor Ort. Heute gibt es Steaks und Würstchen vom Grill und dazu unseren beliebten Hausmacher Nudelsalat.“
Ein unerwartetes und vor allem vorzeitiges Ende fand der Blutspendetermin dann noch durch das Wetter. Die Regenrinnen am Dach des Gemeindehauses konnten die herniederprasselnden Regenmassen nicht mehr aufnehmen. Das himmlische Nass ergoss sich in die Räume des Pfarrzentrums. Später kommende Spender kamen zwar noch in den Genuss eines Essens, konnten jedoch ihren Lebenssaft nicht mehr spenden. Die empfindlichen Instrumente waren von den Sanitätern in Windeseile vor dem Wasser in Sicherheit gebracht worden. (fau)