Ein Bischof aus Zimbabwe hat die katholische Kirchengemeinde Kloppenheim/Okarben besucht. In seiner Predigt dankte er der Gemeinde für die Spenden, die sie seit Jahren den Maria-Ward-Schwestern in seinem Land zukommen lassen.
Karben. Bischof Xavier Munyongani ist einst selber Schüler einer Maria-Ward-Schule gewesen. Das Heimatland von Munyongani zählt zu den ärmsten in Afrika, bedroht von Arbeitslosigkeit, Hunger und Krankheit. Die medizinische Versorgung ist schlecht, und viele Menschen, darunter besonders junge Frauen, sind mit HIV infiziert und sterben an Aids.
Zurück bleiben oft die Kinder. Die mutterlosen Waisen sind auf Hilfe durch die Einrichtung von Kinderheimen, Schulen und Krankenstationen angewiesen. Diese Hilfe leisten seit Jahrzehnten die Schwestern des katholischen Maria-Ward-Ordens, die wiederum auf die Solidargemeinschaft und Spenden der katholischen Christen angewiesen ist.
Tödlicher Hunger
„Ich bin gekommen, um Ihnen hier zu danken. Sie helfen meinem Land, in dem das Leben sehr schwer ist. Wir hatten einen Krieg, und viele Menschen sind an Hunger und Krankheiten gestorben. Die Schwestern haben ein Kinderheim gebaut und eine Schule.“
Die katholischen Schwestern würden mit Medikamenten helfen und sich um die medizinische Versorgung kümmern, sagte Bischof Xavier Munyongani in seiner Predigt. Er zelebrierte in der St.-Nepomuk-Kirche den Gottesdienst vor gut gefüllten Kirchenbänken. Rund 80 Gemeindemitglieder waren gekommen, darunter viele Familien. Sie hörten die Predigt des afrikanischen Bischofs in deutscher Sprache, denn Munyongani hat während eines Studienaufenthaltes im Jahr 2000 in Bonn auch einen Sprachkursus gemacht.
Jetzt ist er zum zweiten Mal nach Deutschland gekommen. Diesmal als geweihter Bischof und nach seinem Pflichtbesuch bei Papst Franziskus in Rom.
Das ABC gelernt
Eine Frau unter den Gottesdienstbesuchern in Kloppenheim freute sich besonders auf das Wiedersehen mit Xavier Munyongani: Es ist die Maria-Ward-Schwester Xaveria Bachmann, die ihren Ruhestand im Mutterhaus in Mainz verbringt, einen Ruhestand, der immer noch angefüllt ist mit Arbeit für die Hilfsprojekte der Maria-Ward-Schwestern in Zimbabwe.
Vor zehn Jahren ist sie aus dem afrikanischen Land, einer ehemaligen Kolonie der Engländer, zurückgekehrt. Dort hat sie 1957 die Leitung der Schule übernommen, in der einst ein kleiner eifriger Junge namens Xavier Munyongani das ABC lernte.
„Ohne Schwester Xaveria stünde ich nicht hier und wäre Priester und Bischof geworden, sie ist für mich wie eine Mutter“, sagt er deshalb mit viel Wärme in der Stimme. Zum Bischof geweiht wurde er vor einem Jahr. In seiner Diözese Gweru sind mehrere Einrichtungen der Maria-Ward-Schwestern beheimatet. „Wir haben 40 junge afrikanische Schwestern, die unsere Arbeit fortführen“, erklärte Schwester Xaveria zufrieden.
Die katholische Gemeinde Kloppenheim/Okarben spendet seit mehr als 30 Jahren den Reinerlös ihrer Missionsessen an Hilfsprojekte der Dritten Welt. Eine Hälfte geht an die Maria-Ward-Schwestern, die andere an ein Projekt in Peru. Im Schnitt werden zwischen 500 und 1200 Euro überwiesen.