„Woodstock und Wacken waren gestern. Die siebten Nidderauer Rocknacht dagegen ist heute!“ Mit diesen Worten gab Nidderaus Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD) den Startschuss für ein Kulturereignis, das mittlerweile weit über Nidderaus Grenzen hinaus bekannt ist.
Nidderau. Veranstalter wie schon in den vergangenen Jahren war der Nidderauer Lions-Club mit seinen 23 Mitgliedern und ihrem wohl aktivsten Mitglied Dieter P. Gonze, der auch das Gelände für diese Rocknacht wieder zur Verfügung stellte. Ziel des Nidderauer Lions-Clubs ist natürlich die Darbietung ausgewählter Bands auf einer regionalen Kulturveranstaltung zur Unterhaltung der Bevölkerung.
Zugleich dient das musikalische Ereignis aber auch als Benefizkonzert zur Förderung gemeinnütziger Aktivitäten in der Region.
Die vergangenen sechs Konzerte wurden jeweils von 1000 bis 1500 Rockfans besucht – eine beachtliche Zahl. „Da die gesamte Veranstaltung von den Lions-Club-Mitgliedern bereits bezahlt wurde, bevor nur ein Ton erklingt, kommt der gesamte Reinerlös vom Karten- sowie vom Essens- und Getränkeverkauf dem sozialen Zweck zugute“, betonte Gonze. Rund 15 000 Euro blieben so jedes Mal für einen guten Zweck übrig.
Vorband von Deep Purple
„Im vergangenen Jahr hatten wir zum einen Pech mit dem Wetter, zum anderen fand am dem Abend zeitgleich das Championsleague-Endspiel zwischen Dortmund und München statt.“ Da waren die Karten dieses Mal weiteraus besser gemischt. Und deshalb standen die Zuschauer schon nach knapp einer Stunde dicht an dicht. Geboten bekamen sie eine ganze Menge: Aus über 60 Bandbewerbungen konnte Gonze, der übrigens selbst Gitarre in einer Band spielt, in diesem Jahr seine Auswahl treffen.
Entscheidend waren aber nicht nur die Qualität oder der Bekanntheitsgrad der jeweiligen Band, sondern vor allem die Mischung und Stilrichtung des Gesamtprogrammes und der Bezug zur Region. So standen dieses Jahr wieder bekannte Bands auf der Bühne, wie die Mallets, oftmals Vorgruppe von Udo Lindenberg, Deep Purple oder den Scorpions. Die Frankfurter Band Time Bandits, die für den Rock ’n’ Roll im Stil von Elvis Presley oder Chuck Berry steht, sowie die Band Dauerwelle, die mit ihren deutschsprachigen Liedern Erinnerungen an die Neue Deutsche Welle wach werden lässt.
Die insgesamt sechs Bands versprachen nicht nur einen unterhaltsamen Abend. Das annähernd sechsstündige Programm hielt dann auch, was angekündigt war – nämlich ein breites Spektrum vom Rock ’n’ Roll über den Klassik-Rock der 70er-Jahre, die Neue Deutsche Welle in den Achtzigern bis zum Rock-Pop und Hard-Rock der Gegenwart.
Spaß bis in die Nacht
„Von unseren ersten Rocknacht-Veranstaltungen 2008 bis heute hat sich das Niveau der Bands unheimlich gesteigert“, zeigte sich Gonze sehr zufrieden. Er selber hat daraus seine Konsequenzen gezogen. „Auch wenn ich in meiner wenigen Freizeit ein überzeugter Rocker und leidenschaftlicher Gitarrenspieler bin, da kann ich jetzt nicht mehr mithalten“, gibt er unumwunden zu. Für die Nidderauer Rocknacht sei es aber ein Gewinn, dass sich das Niveau so verbessert habe, dass er nur noch die Veranstaltung moderiere, lachte er und wendete sich schon dem nächsten Zuschauer zu. Dabei ist deutlich zu spüren, dass Dieter P. Gonze die treibende Kraft für die Veranstaltungsreihe ist.