Manche haben es ihnen als späte Osterferien geneidet. Doch für die Schüler der Karbener Kurt-Schumacher-Schule bedeutet die Fahrt nach Italien jüngst reichlich Herausforderungen. Für sie galt es, dort zwei Konzerte zu spielen.
Karben. Mit italienisch-inbrünstiger Herzlichkeit sind 45 Schüler der Kurt-Schumacher-Schule aus Karben (KSS) zu einem Konzertaufenthalt in Chieti begrüßt worden. Sie spielen alle in den gemeinsamen Musikklassen der Schule mit der Stadtkapelle. Sowohl Lehrer wie auch Betreuer der Kapelle begleiteten die jungen Musiker.
Das Einleben fiel den Gästen leicht: Im Voraus hatten sich viele Schüler bereits per Internet miteinander bekannt gemacht. Bereits am Tag der Ankunft durfte das Jugendorchester Intermezzo die Begrüßungsfeier in der Gastschule Chiarini De Lollis, einer Mittelschule für die Jahrgangsstufen sechs bis acht, musikalisch umrahmen und bekam nach der Eröffnungsouvertüre großen Applaus. Zwei Schüler aus Karben, Julia und Robert stellten den Italienern das deutsche Schulsystem vor. Interessant war zu erfahren, dass die musikalische Grundausbildung in Italien vor allem innerhalb des schulischen Musikunterrichts stattfindet. „Musikschulen wie bei uns gibt es nicht“, berichten Anke Toemmler und Thomas Zang von der Stadtkapelle. „Wer seine musikalische Ausbildung in Italien vertiefen möchte, muss sich an Privatlehrer oder private Musikschulen wenden, die zum Teil sehr teuer sind.“ Tags darauf waren Proben für den Höhepunkt der Austauschfahrt angesagt: Am folgenden Tag sollte das gemeinsame Konzert vor großem Publikum stattfinden. Daher wurde jetzt auch erstmalig zusammen mit dem italienischen Orchester geprobt: Beide Orchester sollten gemeinsam die jeweiligen Nationalhymnen spielen sowie die „Ode an die Freude“ von Ludwig van Beethoven.
Als zunächst Intermezzo die Stücke für den großen Konzertabend probte, hörten bereits einige italienische Schüler zu. Als die Karbener dann ein Medley italienischer Songs („Azzuro“, „Gloria“ …) auflegten, waren diese kaum noch zu halten und sangen lauthals mit.
Aus Zwei wird Eins
Eine ganz besondere Möglichkeit des gemeinsamen Musizierens ergab sich durch die besondere Art der Zusammensetzung der beiden Jugendorchester: Das Blasorchester aus Deutschland („Orchestra di Fiati“) und das Streichorchester (bereichert durch Gitarren und Perkussionsinstrumente) verschmolzen miteinander zu einem großen Sinfonieorchester.
Während der Proben zeigte das Karbener Orchester, was in ihm steckte.
Im alten Teatro Marruccino, von außen pompös und von innen wie in einem „Sissi-Film“, gaben die beiden Schulorchester ihr Konzert. Das bedachte das Publikum mit enthusiastischem Applaus. (zlp)