Mit einer langen Tafel voller Kuchen und Torten warben die Mitglieder des Zonta Clubs Bad Vilbel/Karben (Zonta bedeutet Frieden auf Indianisch) am Samstag für ihren Verein und ihre Ziele. Der Stand vor einem der Gewächshäuser der Gärtnerei Kunna in Nieder-Erlenbach entwickelte sich in kürzester Zeit zum kulinarischen und kommunikativen Treffpunkt.
Bad Vilbel/Karben. Die über 40 hausgemachten Spezialitäten von Zonta-Präsidentin Ursula Braun-Moser und den Clubfrauen fanden reißenden Absatz. Einige ließen sich die süßen Kreationen der eifrigen Spendensammlerinnen an Ort und Stelle munden, andere deckten sich bei den Zontians für die heimische Kaffeetafel ein. Flugs füllten diese die entstehenden Lücken auf ihrer Verkaufstheke wieder auf.
Zontian Gabi Weisenstein präsentierte eine Auswahl aus ihrer Modeschmuck- und Seidentücherkollektion. Die Einnahmen aus dem Verkauf werden an zwei Frankfurter Vereine gespendet. Nutznießer sind der Verein „Frauen helfen Frauen“, der neben einer Beratungsstelle seit 35 Jahren in seinem 60 Plätze großen autonomen Frauenhaus von häuslicher Gewalt Betroffenen und ihren Kindern Schutz, Obdach und Beratung gewährt.
Einen weiteren Betrag überweist der Förderverein des Zonta Clubs an die Kinderheimat Reinhardshof in Nieder-Erlenbach. Die feiert in diesen Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Die evangelische Jugendhilfeeinrichtung unterhält ein Kinderheim mit Jugendwohngruppen, betreutem Wohnen für Jugendliche sowie eine Schule für Erziehungshilfe.
Dem Zonta-Vorstand gehören neben der für zwei Jahre gewählten Präsidentin Ursula Braun-Moser ihre Stellvertreterin Gerhild Frick und Schatzmeisterin Evi Kreil an. Die Präsidentin Braun-Moser fand den Weg zum örtlichen Zonta-Club, aus „Solidarität mit den verachteten und geschundenen Frauen in aller Welt, ihre Probleme durch Verstümmelung (Afrika), Verbrennungen (Indien), Infizierung mit Aids, die von den internationalen Projekten des Wohltätigkeitsverbands der Zonta-Vereinigung angegangen werden.“
Prof. Dr. habil. Ursula Braun-Moser hatte 22 Jahre lang den Lehrstuhl für Europäische Integration in Stettin inne und gehörte zehn Jahre lang dem Europäischen Parlament an. Das Motto der Zonta „Solidarität mit Frauen und Verbesserung des Status’ von Frauen“, also die Verbesserung ihrer rechtlichen Stellung, das ist eine Herzensangelegenheit der promovierten Volkswirtin.
„Ich finde dies als früheres Mitglied des Frauenausschusses des Europäischen Parlamentes gut. Ich habe viele der genannten Probleme in internationalen Entwicklungsprojekten kennen gelernt“, sagt die gebürtige Frankfurterin. Als Zonta-Präsidentin des vor 13 Jahren gegründeten örtlichen Clubs will sie sich für den Erhalt der Gemeinsamkeit des Clubs stark machen. Und bei ihren Clubfrauen die Begeisterung auch für regionale Frauenprojekte fördern.
Auch die Intensivierung des Kontaktes innerhalb der 20 Zonta- Clubs im Rhein-Main-Gebiet und die Unterstützung ihrer Projekte hat sich die 77-jährige Prof. Dr. Ursula Braun-Moser auf ihre Fahnen geschrieben. „Unterstützen würde ich gerne in Deutschland Frauen in ihrem Kampf gegen Benachteiligungen im Arbeitsleben, und mich für eine Verbesserung hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen“, fügte sie hinzu.