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Attraktiv für Radler!?

Ist Karben wirklich fahrradfreundlich? Genau das wollen die Grünen herausfinden und wagten an einem Samstagvormittag den Selbstversuch.

Karben. New York tut es, München tut es, Karben plant es, zumindest die Karbener Grünen. Gemeint ist die Verbesserung der städtischen Infrastruktur für den Radverkehr. Gibt es Stellen, an denen die Übersicht für Auto- oder Radfahrer eingeschränkt ist? Welche Stellen sind sogar regelrecht gefährlich für Pedaleure? Bereits im Jahre 2010 hatten die Grünen eine ähnliche Aktion gestartet, doch das nur mit mittelmäßigem Erfolg. „Wir haben damals viele Prüfanträge bei der Stadt eingereicht, es ist leider nicht so viel daraus geworden“, erinnert Rainer Knak (Grüne), „Allerdings hat die Stadt Karben den Radwegebau für sich entdeckt und das begrüßen wir natürlich sehr.“

„Schildbürgerlich“

„Wir wollen heute zumindest mal schauen, was man alles besser machen kann“, so Mario Schäfer (Grüne). Die Tour startete in Petterweil. Dort haben die Radbegeisterten auch schon einiges entdeckt: „An der Ortsausfahrt Richtung B 3 wurde die Benutzungspflicht für Radwege aufgehoben. Das ist gut, denn linksseitig wurden Radfahrer dort oft übersehen“, erklärt Knak. An der Frankfurter Straße in Kloppenheim sieht es ganz anders aus, so Knak: „Dort ist der Radweg zwar gekennzeichnet, aber voll bebaut mit Blumenkübeln und Straßenschildern. Das halte ich regelrecht für schildbürgerlich“.

In Karben wird am Bahnhof vorerst Halt gemacht. Auch hier gibt es einiges zu bereden, denn der Parkplatz soll ausgebaut werden. An dieser Stelle könnte es Sinn machen, nicht neue Pkw-Parkplätze, sondern einige neue Fahrradboxen zu bauen, in denen man das Fahrrad „bei Wind und Wetter trotzdem sicher abstellen kann“, so Mario Schäfer.

Lange Wartephasen

Waltraud Haertel (Grüne) ist Ortsbeirätin in Okarben und auch ihr brennt, als Radfahrerin, eine Stelle besonders auf der Seele. Die abknickende Vorfahrt, die vom Karbener Ortseingang zu den Supermärkten und dem Bahnhof führt, ist für Radfahrer nicht geeignet. Ein Radfahrer, der von der Hauptstraße Richtung Bahnhof abbiegen möchte, muss den sehr schmalen Fahrradweg im Gegenverkehr entlang fahren, um auf die richtige Seite zu gelangen.

An der Hauptstraße entlang kommen die Pedaleure an die Kreuzung vor dem Karbener Bürgerzentrum. Ganze vier Ampelphasen muss ein Radfahrer für einen simplen Seitenwechsel hinter sich bringen. Die nächste Kreuzung an der Aral-Tankstelle ist zwar mit Fahrradwegen ausgestattet, allerdings bleibt auch hier die Warterei auf die Ampelphasen nicht aus. Knak hofft nun auf Verbesserungen. (nma)