Bad Vilbel. Magdalena I. repräsentiert in den nächsten zwölf Monaten als Quellenkönigin die Stadt der Quellen. Sie ist ein echtes Vilbeler Mädchen und die erste Majestät, die aus der Kernstadt kommt. Seit ihrer Geburt vor 28 Jahren lebt Magdalena Pietsch, wie sie mit bürgerlichem Namen heißt, mit ihrer Familie in der Berliner Straße.
In der Saalburgschule hat sie lesen, schreiben und rechnen gelernt, gegenüber, im Georg-Büchner-Gymnasium, Abitur gemacht. Heute schickt sie als Reisebürokauffrau vom Brunnen Center aus Kunden an die schönsten Plätze der Welt, „aber nur, damit sie feststellen, dass es nirgends so schön ist wie hier in Bad Vilbel.“
Seit Sabrina I. 2003 zur ersten Quellenkönigin gekrönt wurde, ist Magdalena Stammgast bei den Veranstaltungen des Quellenfestes. „Ich habe die Entwicklung mit verfolgt und schon mal daran gedacht, selbst die Krone zu tragen, aber zum letzten Schritt einer Bewerbung hat mir dann doch der Mumm gefehlt“, gibt sie zu. Als sie dann im Januar von Vertretern des Vereins Stadtmarketing darauf angesprochen worden sei, habe sie sich ein Herz gefasst. „Ich kann’s kaum fassen, dass ich das Fest dieses Jahr als Quellenkönigin erlebe“, sagt die sympathische junge Frau mit dem blonden Pferdeschwanz, als sie sich am Montag im Trauzimmer des Alten Rathauses vorstellte. Natürlich habe sie „Bammel“. „Aber je näher der Zeitpunkt der Inthronisation rückt, umso stärker überwiegt die Freude“. Bestimmt erwarte sie eine spannende Zeit. „Als „königlicher Grünschnabel“ wolle sie sich nicht zu viel vornehmen. „Aber ich werde mich bemühen, besonders auch viel junges Publikum zu erreichen.“
Natürlich sei die ganze Familie stolz darauf, nun eine Königin am Mittagstisch sitzen zu haben. „Vor allem die Mama freut sich riesig“, erzählt Magdalena. Die Männer im Haus – neben dem Vater der jüngere Bruder – hätten nun eine gute Gelegenheit, sich als Kavaliere gegenüber der Majestät zu erweisen. Unterstützung könne sie auch von den Arbeitskollegen im Reisebüro erwarten: „Sie haben sich alle bereit erklärt, auch mal einzuspringen, wenn ich für einen Repräsentationstermin die Arbeit etwas schleifen lassen muss.“ Auch einen Freund an Magdalenas Seite gibt es, der seine Königin ohnehin auf Händen trägt und ihr nun ganz besonders zur Seite steht. „Der kann seine Rolle als Prinzgemahl genießen“, meint Hassia-Chef Günther Hinkel. Was Bürgermeister Thomas Stöhr Spaßes halber „auf die Idee bringt, über die Einführung dieses Amtes einmal nachzudenken“. Anlass dazu gäbe es, denn anders als Magdalenas Vorgängerin Astrid I. steht ihr keine Hofdame zur Verfügung, so Königinnen-Betreuer Joachim Herbert vom Stadtmarketing, um die Quellenkönigin im Brennpunkt zu haben.
Erfahrung, vor größeren Menschenansammlungen aufzutreten, hat Magdalena bereits gesammelt: als Tänzerin beim 1. Karnevalistischen Tanzverein und beim Gymnastischen Tanzverein. Daraus erklären sich auch Charme und Grazie, mit denen die junge Frau die Menschen sofort für sich gewinnt. Dazu wird sie reichlich Gelegenheit haben, denn von Astrid erfuhr sie, dass sie während ihrer Regentschaft etwa 80 Auftritte zu absolvieren hatte. Mehr als entschädigt worden sei sie jedoch durch wunderschöne Pflichten, etwa beim Empfang des Ministerpräsidenten Roland Koch für die Majestäten oder beim Königinnentreffen in Witzenhausen, wo 280 Königinnen zusammen trafen. Unvergesslich werde ihr auch die Einweihung einer PET-Anlage in einer Hassia-Tochterfirma in Thüringen bleiben. Solche Erfahrungen möchte Magdalena nicht missen. Deshalb hat sie eigens ihren Urlaub verschoben, um am Pfingstsonntag, um 13 Uhr vor dem Kurhaus inthronisiert werden zu können. Gut, dass sie im Reisebüro arbeitet!