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Kündigungen sind spürbar – Im Handball hat der TVP Spielgemeinschaften gebildet

Marcus Poggenpohl ehrte neun Turnvereinsmitglieder. Foto: Niehoff
Marcus Poggenpohl ehrte neun Turnvereinsmitglieder. Foto: Niehoff

Der Petterweiler Traditionsverein erlebt eine Austrittswelle an Mitgliedern. Trotzdem zählt der Verein nocht 792 Vereinstreue.

Karben. Trainer, Betreuer sowie ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind auch beim Turnverein 1860 Petterweil rar. 792 Mitglieder hat der Verein, davon zirka 500 Turner und 300 Handballer, „aber wir brauchen dringend Unterstützung“, appellierte der Vereinsvorsitzende Marcus Poggenpohl auf der Jahreshauptversammlung seines Sportvereins im Petterweiler Bürgerhaus.

Auch Nachwuchs scheint allmählich knapp zu werden in den Vereinsreihen. So berichtete Handballabteilungsleiter Alois Rautschka, dass bei der männlichen A- und B-Jugend bereits Spielergemeinschaften mit der TG Friedberg eingegangen werden mussten, weil im TV 1860 nicht genügend Jugendliche in der Altersklasse für eine eigene Mannschaft zur Verfügung stehen. „Und der Trend wird sich fortsetzen“, so Rautschka.

Das gleiche Schicksal droht ab der kommenden Spielsaison auch der C-Jugend. Hoffentlich gebe es genug Vereine, die mitziehen, meinte der Leiter der Handballer.

Bei den jungen Turnern ist der Zulauf zwar weiterhin gut, doch spätestens mit der Pubertät lässt deren Interesse an den Vereinsaktivitäten nach. Trainer und Betreuer werden in allen Bereichen dringend gesucht.

Austrittswelle

In seinem ersten Tätigkeitsbericht nach der Neuwahl dankte Poggenpohl seinem Vorgänger Werner Wiegand und dem ebenfalls ausgeschiedenen Vorstandsmitglied Peter Schwind für ihre Hilfe. In dieser Zeit sei die Sporthalle saniert worden, eine Cafeteria hinzugekommen und viel Arbeit angefallen.

Über 80 Mitglieder hat der Verein in kürzester Zeit verloren. Schuld daran sei die Umstellung der Bankeinzüge auf das neue SEPA-Verfahren gewesen, sagt der Vorstand. Jedes Vereinsmitglied musste angeschrieben werden, um die Umstellung mitzuteilen. „Da bekamen eine Menge überhaupt mit, dass sie noch Mitglied sind“, erklärte Werner Wiegand. Den Verein habe die so ausgelöste Kündigungswelle überrascht, auch finanziell. Denn das Ausscheiden der rund 80 Mitglieder bedeutet rund 4000 Euro weniger Einnahmen im Jahr. Deshalb sucht der Verein nun verstärkt Neumitglieder. Schließlich wurden Mitglieder für Treue geehrt. Darunter waren mit Helene Hess, Horst Geist, Adolf Vogt und Edgar Weinmann vier Leute, die 60 Jahre im Verein sind. (jwn)