Bad Vilbel. Tobias Utter geht für die CDU ins Rennen um das Landtagsmandat im Wahlkreis 25 Wetterau-Süd. 104 von 111 Delegierten, was einer Quote von 96,3 Prozent entsprach, votierten für den 44-jährigen Verwaltungsangestellten des Landes. Seit 2003 ist er persönlicher Referent des Landtagspräsidenten Norbert Kartmann, seit August 2006 Referent und stellvertretender Leiter des Bereichs Protokoll, Veranstaltungen, Besucherdienst und Publikationen des Hessischen Landtags. „Tobias ist eigentlich längst Abgeordneter, nur ohne Mandat“, stellte Kartmann fest.
Als Ersatzbewerber entschieden sich 106 von 110 Vertretern der Ortsverbände (97,3 %) für den 43-jährigen Karbener Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Guido Rahn. Der Diplomvolkswirt ist CDU-Fraktionsvize im Karbener Stadtparlament. Beide Kandidaten sitzen als stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU im Kreistag nebeneinander. “
Kreisvorsitzende Lucia Puttrich unterstrich in der Konferenz mit mehr als 130 Teilnehmern im Kultur- und Sportforum, die Landtagswahl sei „ausgesprochen wichtig“, da „ihr Ausgang die Richtung bestimmt, in der unser Land gestaltet wird“. Deshalb komme es darauf an, „die Erfolge der Regierungsarbeit zu vermitteln, Ziele zu benennen und die Menschen thematisch als auch stimmungsmäßig mitzunehmen“.
Ausführlich, humorvoll, mit Seitenhieben auf den politischen Gegner und – wie Lucia Puttrich bemerkte – „überzeugend“ begründete CDU-Stadtverbandsvorsitzender Klaus Minkel, warum Utter der geeignete Mann für den Landtag sei. „Als echter Bad Vilbeler, der die Wetterau wie seine Westentasche kennt“, habe er nach seinem Einser-Abitur ein „ausgiebiges Studium generale, wie es heute selten ist“, aufgenommen. Neben der Geschichte und Politikwissenschaft habe er sich vielen interessanten Fachgebieten gewidmet. Anschließend habe er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der CDU-Landtagsfraktion das Wahlprogramm 2003 mit vorbereitet, sich ethischen Grundsatzfragen und dem Internet-Auftritt gewidmet. Diese Arbeit habe ihn zum „intimen Kenner der Landespolitik“ gemacht. Neben einer Vielzahl von Parteiämtern und Mandaten sei Utter, so Minkel, von früh auf in der evangelischen Kirche aktiv und einer der Anreger der „Kirche anders“ der Christuskirchengemeinde.
„Die CDU ist Bestandteil meines Lebens. Es ist ein komisches Gefühl, wenn ich mich jetzt quasi vor der eigenen Familie vorstellen soll“, sagte der Kandidat. Mit Konrad Dörner sei er „in der JU aufgewachsen“ und habe in der CDU vom Plakatkleben in vier Meter Höhe, Zettelverteilen, Infostand, Kaffeeausschenken und Bierzapfen alles mitgemacht. „Das ist Parteiarbeit. Ohne die geht gar nichts“, sagte er unter Beifall der Delegierten. Bei der Wahl träfen die Bürger „die Entscheidung, ob Hessen weiter an der Spitze der Bundesländer bleibt oder sich einen rot-grünen Stillstand leisten will“. Arbeitsplatzsicherung und Verbesserung der Infrastruktur mit einem Ausbau des Flughafens, eine weitere Stärkung der inneren Sicherheit, besonders aber ein Schulsystem, das in der Lage sei, Schüler individuell zu fördern, nannte Utter als Schwerpunkte möglicher Arbeit.