Renate Bodirsky engagierte sich ihr Leben lang selbstlos und aufopfernd in verschiedenen Vereinen und Projekten. Was sie aufgebaut und geleistet hat, wird deshalb nun mit einer besonderen Auszeichnung versehen: Für ihr Lebenswerk erhält Renate Bodirsky heute das Bundesverdienstkreuz.
Bad Vilbel. „Manchmal muss man Glück haben und manchmal muss man eben zum Glück gebracht werden“, erklärt Ehemann Günther Bodirsky. Er war es, der die Taten seiner Frau Renate zusammentrug und diese nach Berlin schickte. „Als ich den Brief aufgemacht habe, musste ich mich erst einmal hinsetzen. Ich war platt, aber habe mich natürlich sehr gefreut“, erzählt Renate Bodirsky. „Der Herr Bundespräsident hat Ihnen das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen“, heißt es in dem Schreiben. Heute Mittag wird Norbert Kartmann, Präsident des hessischen Landtags, die Verleihung vornehmen. Renate Bodirsky, geborene Juknat, wurde 1942 in Tilsit an der Memel in Ostpreußen geboren. 1944 floh sie mit ihrer Mutter und ihren Großeltern nach Meißen an der Elbe. Dort besuchte sie die Schule bis zur mittleren Reife, da für den Besuch auf dem Gymnasium das Geld fehlte, trat sie eine Lehre zur Fotografin an.
Reisen organisiert
1963 zog die Familie nach Offenbach am Main, wo sie 1967 ihren Mann heiratete und wenig später zwei Töchter zur Welt brachte. 1969 folgte ein Umzug nach Dortelweil. Renate Bodirsky trat in die CDU ein und begann in der Kirchengemeinde St. Marien in Dortelweil mitzuarbeiten. Hier begann die Zeit, in der sie so viel erreichte, denn auch im Bund der Vertriebenen (BDV) engagierte sie sich seit 1985.
„Ich habe mich vor allem um das gesellschaftliche Leben in den Vereinen gekümmert. Gerade im BDV. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass man zusammen bleibt.“, erklärt Renate Bodirsky. Seit 2001 ist sie die Vorsitzende des Bundes und war bis zum Jahre 2011 auch im Ortsbeirat des Bad Vilbeler Stadtteils Gronau tätig. Doch damit nicht genug: Seit 1992 ist sie auch die Vorsitzende des Frauenvereins St. Marien. Auch hier kümmert sich Renate Bodirksy um die verschiedensten Dinge und führte neue Aktivitäten ein, wie zum Beispiel Rosenkranzandachten im Oktober, verschiedenste Feste, über das Jahr verteilt, gemeinsame Ausflüge und Maiandachten. Seit 1990 ist Renate Bodirsky die stellvertretende Leiterin der katholischen, öffentlichen Bücherei in Dortelweil. Mittlerweile ist sie Großmutter von neun Enkelkindern, die sie als „die beste Vorleserin und Pfannkuchenbäckerin der Welt“ bezeichnen. Diese Aufzählung ist nur ein grober Überblick: „Wir könnten eine ganze Zeitung füllen, wenn man alles aufzählen würde“, lacht ihr Mann.
Kleiner Kreis
Eine große Bürde, die auf einem einzigen Menschen lastet – und doch ist Renate Bodirsky unermüdlich: „Ich fühlte mich immer verantwortlich. Ich fühle mich zu Hause in den Vereinen, was die Arbeit dort umso schöner macht“, erklärt sie. Mittlerweile wohnt sie mit ihrem Mann in Gronau. 2011 erhielt Renate Bodirsky bereits die Ehrennadel der Stadt Bad Vilbel in Bronze. Die Verleihung wird im Beisein von Familie und Freunden im alten Rathaus statt finden.