Der letzte Kommunalwahlkampf ist von den Grünen mit Kritik an der Verschuldung und mit Fukushima bestritten worden. Dieses Glück werde den Grünen nicht erneut winken. Schon 2011 war die Kritik an der Verschuldung unwahrhaftig. Es wurde nämlich das Vermögen der Stadt „unterschlagen“, um die Menschen in die Irre zu führen, erklärt Stadtrat und 1. Werkleiter der Bad Vilbeler Stadtwerke, Klaus Minkel, zum Auftakt seiner „Buchführung“.
Bad Vilbel. Die sprunghafte Preisentwicklung des Grundstückmarktes der letzten beiden Jahre sei auch an Bad Vilbel nicht vorbei gegangen. Mehr als je zuvor gelte, dass sich die Stadt mit den Verkäufen aus dem Quellenpark komplett entschulden könne.
Als aufgrund des Neubaugebietes Dortelweil-West (von den Grünen abgelehnt) die Steuereinnahmen in Bad Vilbel lebhaft sprudelten, wurden von der Stadt enorme Investitionen in den Quellenpark getätigt, die nun Früchte tragen. „Mit Zins und Zinseszins wird die Stadt das seit 16 Jahren eingesetzte Kapital zurückerhalten“, versichert Minkel.
Auch bewahrheiten sich seiner Ansicht nach die früheren Schmähreden der Grünen zum Quellenpark nicht. Die Wertigkeit der Mischung von Wohnen, Grün und Gewerbe plus vorzüglicher Infrastruktur sei „in dieser Qualität in Rhein-Main derzeit einmalig“.
Auch die Unkenrufe zu Dortelweil-West haben sich nicht bewahrheitet, freut sich Minkel. Bad Vilbel sei zeitgleich mit Frankfurt-Riedberg gestartet. „Bei uns war in den Jahren 1996 bis 2001 die meiste Arbeit erledigt. Die Stadt verliert kein Geld. Die meisten Häuser wurden zudem von den Stadtwerken gebaut. Frankfurt ist heute noch lange nicht fertig, ließ bauen, gab den Eigentümern weniger, verlangte von den Käufern mehr und steht trotzdem mit 92 Millionen Euro im Soll“, gibt Minkel zu bedenken und stützt sich bezüglich dieses Zahlenwerks auf die FAZ vom 6. März 2014. Verstummt seien aber auch „die Unkenrufe beim Stromnetzkauf“ durch die Stadt um das Jahr 2000. Die dritte Betriebssparte der Stadtwerke arbeitete von Beginn an äußerst erfolgreich, erklärt der 1. Werkleiter Minkel. Die in unzähligen Veröffentlichungen bekämpften beiden Bürogebäude der Stadtwerke seien in erheblichem Maße entschuldet und abgeschrieben. „Dort schlummert eine sehr hohe stille Reserve in der Bilanz des Eigenbetriebes, die die Grünen stets zu gern auf den Kopf hauen würden. Sie haben eben Probleme mit der Nachhaltigkeit“, so Stadtrat Minkel.
Die bekämpfte Europäische Schule koste weder Stadt noch Stadtwerke Geld. Die Stadt nimmt aus dem Grundstück Geld ein, die Stadtwerke haben eine auskömmliche Miete und leisten auch hier eine sehr hohe Tilgung, schildert „Stadtmanager“ Minkel. Und der Einsatz von 31,5 Millionen Euro für das Wellnessbad werde das gute wirtschaftliche Ergebnis der Stadtwerke noch „sehr stark verbessern und gleichfalls sehr hohe Tilgungen auslösen, abgesehen vom Zugewinn an Lebensqualität für die Bad Vilbeler“, betont er.
„This is my way“
1977 betrug die Zinslast beim Mehrheitswechsel in Bad Vilbel 8 Prozent des städtischen Haushalts, heute seien es 3 Prozent, rechnet Minkel vor. „Man hätte alles laufen lassen können und wäre heute so pleite wie die durch das Land zu entschuldenden Schutzschirmgemeinden“, so Minkel und fügt hinzu: „Wir entschulden uns selbst. Statt unterlassen kann man auch etwas unternehmen. Das ist der Vilbeler Weg seit bald 40 Jahren“.