In Bad Vilbel beginnen ab der kommenden Woche die Vorarbeiten für ein im wahrsten Sinne des Wortes wegweisendes Bauprojekt. Die „Drei-Kreisel-Lösung“ auf der Homburger Straße wird, neben der Ausbesserung von Kanal- und Versorgungsleitungen, zu einem dann ungehinderten Verkehrsfluss auf einer der Hauptverkehrsadern der Quellen- und Festspielstadt sorgen.
Bad Vilbel. „Wir bauen hier jetzt schon in Vorbereitung für das geplante neue Schwimmbad, aber auch für die Schulwegesicherheit Bad Vilbels. Die drei Kreisel sind wichtige Schritte in unserem Verkehrskonzept, die unsere Stadt weiter voranbringen“, ist sich der Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr sicher. Der Umbau der Homburger Straße soll in mehreren Abschnitten erfolgen. An der Kreuzung Homburger und Kasseler Straße wird zunächst ein vom Umfang kleiner Kreisel die jetzige Ampelanlage ersetzen und den Verkehr vor dem Bahnviadukt in Richtung der Homburger Straße regeln.
Nach dem Viadukt erfolgt Kreisel Nummer zwei. Dessen Aufgabe ist die Erschließung der Straßen Am Sportfeld, Huizener und Saalburgstraße. Somit werden über ihn auch das Georg-Büchner-Gymnasium und die John-F.-Kennedy-Schule angeschlossen. „Mit den Schulen, den Sportplätzen, dem Wohngebiet und auch dem Freibad besteht dort aktuell schon eine erhöhte Verkehrsbelastung, die die jetzige Anbindung dieses Gebietes über die Ampel-Kreuzung aus verkehrstechnischer Sicht nicht grade optimal ausfallen lässt“, erklärt Timo Jehner, Leiter der Vilbeler Straßenverkehrsbehörde.
Über den dritten Kreisel an der Kreuzung Petterweiler Straße, Homburger Straße und der Straße Am Sportfeld wird das Kombi-Bad angebunden. Dieser sogenannte „Schwimmbad-Kreisel“ dient dann als direkter Zubringer an den Massenheimer Weg, über den auch die Saalburg-Schule erreichbar sein wird. Extra eingeführt wird ein „Elternbahnhof“, der wie ein Omnibus-Bahnhof den wartenden Individualverkehr gesondert platziert und wildes Parken vor den Schulen verhindern soll. „So findet ein reibungsloseres Abholen der Schülerinnen und Schüler statt und entlastet damit die gesamte Verkehrssituation. Auch sind zehn bis zwölf sogenannte „Kiss and Fly“-Halteplätze vorgesehen“, so Jehner.
In die Planungen der Homburger Straße sind neben Prof. Rüdiger Storost auch der Radverkehrsbeauftragte der Quellenstadt, Dr. Joachim Brendel, mit eingebunden. Polizei und Feuerwehr wurden wegen der Rettungswegeführung ebenfalls frühzeitig in die Umbaupläne involviert und sind, ähnlich wie die Verkehrskommission, vom Konzept überzeugt. „Die Verkehrssituation an der Homburger Straße ist keine einfache. Besonders dort sind an einem Flaschenhals unter dem Bahn-Viadukt die Interessen von Auto- und Fahrradfahrern und die große Zahl der Schüler und Fußgänger zu berücksichtigen. Mit dem vorgelegten Drei-Kreisel-Konzept sehen wir die Wahrung aller Interessen als erfüllt an. Auch wird dadurch die Erreichbarkeit der Schulen, der Rettungskräfte, des Schwimmbades und nicht zuletzt des ganzen Areals damit deutlich verbessert“, präzisiert der stellvertretende Bauamtsleiter, Matthias Bremer.
Die Kosten für das Projekt mit Kanalarbeiten und Neuschaffung des Wegenetzes belaufen sich auf etwa 3 Millionen Euro. Mit den Zuschüssen des Landes Hessen von über einer Million Euro reduziert sich aber die Belastung für die Stadtkasse. Zudem entfällt die Straße „Am Sportfeld“ auf dem Teilstück zwischen zweitem und drittem Kreisel. In diesem Bereich werden Wohnbauflächen ermöglicht, deren Verkaufserlöse ebenfalls die Belastungen für den städtischen Haushalt senken werden.
„Städtebaulich kommen wir mit diesem Projekt einen enormen Schritt weiter. Ermöglicht es uns doch, die Verkehrssituation der Nahtstelle Homburger Straße nachhaltig und effektiv zu lösen, den Verkehr besser zu ordnen, das neue Kombi-Bad schon jetzt gut vorzubereiten und die Verkehrssicherheit unserer Schüler zu verbessern“, fasst Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr zusammen.