Gute Nachricht für die Bad Vilbeler Autofahrer: Seit zwei Jahren gibt es in der Stadt keinen Unfallschwerpunkt mehr, betont die Straßenverkehrsbehörde. Dennoch helfen mitunter auch kleine Eingriffe, wie eine zusätzliche Fahrbahnmarkierung. Auch der Schilderwald wird weiter abgebaut – was von den Verkehrsteilnehmern aber auch mehr Rücksichtnahme erfordert.
Bad Vilbel. „Wir erhalten sehr viele Anrufe, wo das Tempo gemessen werden sollte oder Kinder angefahren werden könnten“, sagt Timo Jehner, der Leiter der Straßenverkehrsbehörde. Zwar gebe es auch in Bad Vilbel Raser, aber das halte sich im Rahmen. Die positive Entwicklung hat nun auch die Straßenverkehrsbehörde des Kreises bestätigt. Dort werden die Unfallschwerpunkte festgestellt. Das sind Stellen, an denen innerhalb von drei Jahren bei Unfällen mehrere Menschen schwerverletzt wurden – oder wenn dort fünf Unfälle gleicher Art stattfinden, erläutert Jehner. Dann sind die Behörden angehalten, die Situation durch zusätzliche Schilder oder bauliche Veränderungen zu entschärfen.
Einen solchen Schwerpunkt gab es in der Brunnenstadt seit 2011 nicht mehr. Das wurde bei einem Treffen mit der Landesstraßenbehörde Hessen Mobil und dem Regionalen Verkehrsdienst Wetterau der Polizei bestätigt. Der letzte solche Gefahrenpunkt befand sich auf der Büdinger Straße an der Moschee kurz hinter der Einfädelung von der Friedberger Straße in Richtung Gronau. Dort verengt sich die Fahrbahn auf eine Spur. Manche Autofahrer hatten früher Probleme beim Einfädeln nach dem Reißverschlussprinzip. Fünf kleinere Unfälle mit Blechschäden gab es seinerzeit. Das aber habe sich nun deutlich gebessert, lobt Jehner.
„Die Straßenverkehrsbehörde kann hocherfreut darüber sein, dass es in Bad Vilbel nachweislich keinen einzigen Unfallschwerpunkt mehr gibt“, loben Jehner und Verkehrsdezernent Jörg Frank (CDU). Das lasse „auf ein umsichtigeres Verhalten der Verkehrsteilnehmer schließen und zum anderen auf eine entsprechende Beschilderung“. Zum ruhigeren Verkehr trage auch bei, dass im größten Teil des Stadtgebiets mittlerweile Tempo 30 gelte sowie die Rechts-vor-links-Regelung, so Jehner.
Es gibt Ausnahmen
Dennoch habe man in Einzelfällen gehandelt, auch wenn es rechtlich nicht erforderlich gewesen sei, erläutert Jehner. So etwa bei einer abknickenden Vorfahrt an der Homburger Straße in Massenheim. „Da hat sich einer auf den Kopf gelegt“, erinnert er sich an einen Unfall, der damals den Ortsbeirat auf den Plan rief. Die Stelle sei eindeutig geregelt, der Fahrer zu schnell gewesen. Dennoch wurde dort eine Mittellinie gezogen, damit abbiegende Fahrer nicht den Gegenverkehr schneiden. Seitdem ist es auch an dieser Stelle ruhig geworden. Ihm falle keine Gefahrenstelle ein, sagt Jehner. Er ist so zufrieden mit dem Verkehrsgeschehen, dass er auch keinen Appell an die Autofahrer hat, sich in der einen oder anderen Situation besser zu verhalten.
Schilderwald lichten
Trotzdem gibt es für die Straßenverkehrsbehörde immer etwas zu tun. Die Reduzierung des Schilderwaldes etwa, eine bewusste Vorgabe der Politik, finde auch in Bad Vilbel statt. Zwar habe er keine Zeit, zwei Wochen lang alle Beschilderungen zu prüfen, doch dies finde immer wieder bei Ortsbegehungen von Baustellen statt, so Jehner.
Aber es gebe auch Örtlichkeiten, da gehe es nicht ohne Schilder – selbst wenn sie rechtlich unnötig seien. Auch ohne Parkverbot gilt etwa, dass in engen Straßen mit weniger als 3,10 Meter Breite gar kein Auto abgestellt werden dürfe. Dennoch stehen an solchen Stellen auch in Bad Vilbel weiter Schilder. „Weil nun mal nach Schildern gehandelt wird“, und sich eine Gewohnheit herausgebildet habe. „Dann lassen wir lieber das Schild stehen“, meint Jehner.