Klaus Scherer ist der nächste Gast der Erbsenlesungen und stellt am Dienstag, 21. Januar, um 20 Uhr im Hotel am Kurpark, Parkstraße 20-22, sein im Münchener Pieper Verlag erschienenes Buch „Am Ende der Eiszeit. Die Arktis im Wandel“ vor.
Bad Vilbel. „Klaus Scherer hat mit diesem Perspektivwechsel der alten Klimawandel-Diskussion einen neuen und spannenden Aspekt hinzugefügt“, kommentierte der Rezensent des Deutschlandradios. Und das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ schrieb über das Buch: „Scherer zeigt kleine Porträts, die dennoch große Einblicke bieten und humorvoll, aber ohne Herablassung von fremden Welten berichten.“ Im Jahr 2013 hat das Klima in Europa erneut Rekorde aufgestellt: Auf Dauerregen und Hochwasser folgten Hitzewellen und starke Trockenheit. Mit einschneidenden Folgen: Ernteausfälle, zerstörte Häuser und Gewerbe sowie Schäden in Millionenhöhe. Die extremen Wetterschwankungen machen sich natürlich nicht nur in unseren Breiten bemerkbar – noch schwerwiegender sind die Veränderungen in der Arktis. Doch während die Welt die Klimakatastrophe beklagt, ohne zu handeln, passen sich am Polarkreis längst die Bewohner der neuen Wirklichkeit an.
Die Arktis, Inbegriff für ewiges Eis, verändert sich. Zwar weiß die Welt um die Folgen des Klimawandels, doch sie reagiert nicht. Gerade im hohen Norden indes, der sich rascher erwärmt als andere Breiten, stellen sich die Menschen auf die neuen Gegebenheiten ein. Nun züchten sie in Grönland Kartoffeln und Kräuter, erschließen Tauchgründe in Island, kühlen Datenserver im Norden Schwedens, verändern Schiffe und Architektur oder lehren Mammutknochenschnitzkunst in Russland. Und sie kämpfen, allen voran die Inuit, um Mitsprache – damit nicht allein die Ölkonzerne im neuen Gewinnrausch über die Zukunft ihrer Heimat entscheiden.
Der preisgekrönte Fernsehreporter und Bestsellerautor Klaus Scherer („Wahnsinn Amerika“) reist vom grönländischen Tasiilaq aus ostwärts durch den skandinavischen Norden, den Wissenschaftler gern Europas letzte Wildnis nennen, bis ins boomende russische Jakutsk, der bisher kältesten Stadt der Welt, und über die Beringstraße hinweg nach Alaska, wo er vor Jahren seine Polarkreisumrundung begann. Überall trifft er auf Menschen, die ihm von ihrem Leben zwischen Tradition und Zeitenwende erzählen, vom Wandel ihrer Welt, von der Arktis im Aufbruch. Wohin auch immer dieser sie führen mag – er sorgt jetzt schon dafür, dass uns der ehedem so ferne Norden näher rückt.
Der Eintritt kostet 14 Euro, ermäßigt 10 Euro, inklusive Erbsensuppe, die bereits ab 19 Uhr serviert wird. Anmeldungen werden unter Telefon (06101) 580082 entgegengenommen. (sam)
Klaus Scherer: Am Ende der Eiszeit. Die Arktis im Wandel“. Piper Verlag München, gebunden, 290 Seiten mit 16 Seiten Farbabbildungen; ¤ 22,99.