Die Zahl der Wetterauerinnen und Wetterauer ist zum 30.06.2013 um 472 gegenüber dem 31.12.2012 gewachsen. Ursache hierfür war, wie in den Vorjahren auch schon, ein hohes Wanderungssaldo.
Bad Vilbel/Wetteraukreis. 9536 Menschen sind in den ersten sechs Monaten neu in die Wetterau gekommen, 8523 haben ihr den Rücken gekehrt. Ohne die sogenannten Wanderungsgewinne wäre die Zahl der Menschen in der Wetterau spürbar zurückgegangen. Den 1064 Geburten (547 Buben und 517 Mädchen) standen 1626 Verstorbene (744 Männer und 882 Frauen) gegenüber. Damit setzt sich eine seit Jahren anhaltende Entwicklung fort.
Mehr Kinder
Es gibt allerdings auch Ausnahmen in den Städten des Wetteraukreises. In Reichelsheim und Wölfersheim wurden mehr Kinder geboren als Menschen verstarben. In Karben und Friedberg ist die Bilanz annähernd ausgeglichen.
Die größte Stadt im Wetteraukreis ist nach wie vor Bad Vilbel mit 31797 Bürgerinnen und Bürgern (plus 148) vor Bad Nauheim mit 30739 (plus 71). Es folgt die Kreisstadt Friedberg mit 27682 (plus 145). Viertgrößte Stadt in der Wetterau ist Butzbach mit 24213 Einwohnern.
Mit 194 Neubürgerinnen und Neubürgern verzeichnet Butzbach nicht nur absolut, sondern auch mit 0,81 Prozent den relativ höchsten Bevölkerungszuwachs im ersten Halbjahr 2013. Mehr als 20000 Einwohner haben noch Karben mit 21.586 (plus 144) und Büdingen mit 20992 (minus 22). Im hessischen Vergleich liegt der Bevölkerungszuwachs im ersten Halbjahr 2013 in der Wetterau leicht über dem Landesdurchschnitt, der dort vor allem durch die Zuwächse in den Städten Frankfurt, Offenbach, Darmstadt und Wiesbaden befeuert wurde.
Optimist Arnold
Bei den Landkreisen ist der Bevölkerungsanstieg deutlich niedriger; die Städte haben an Attraktivität gewonnen. Im langfristigen Vergleich freilich steht die Wetterau immer noch einzigartig da. Gegenüber der letzten Volkszählung von 1987 ist das Bevölkerungswachstum in der Wetterau mit plus 43667 oder 17,4 Prozent einsame Spitze. Landrat Joachim Arnold nannte die aktuellen Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung ein Zeichen dafür, dass die Wetterau ihre Attraktivität auch in Konkurrenz mit den Großstädten bewahrt hat. Dem demografischen Wandel müsse man aktiv begegnen, indem man sich schon heute auf eine alternde Gesellschaft einstelle und die Voraussetzungen dafür schaffe, dass Menschen so lange als möglich aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. „Die aktuellen Projekte zur Dorferneuerung in der Wetterau stimmen mich sehr optimistisch“, so Arnold.
Gegen die gesellschaftliche Tendenz zu weniger Kindern könne man vor Ort wenig tun. „Wir müssen aber das uns Mögliche auf den Weg bringen, um den Menschen die Entscheidung für Kinder zu erleichtern.“ Die Bereitstellung von ausreichenden Kinderbetreuungsplätzen sei ein Beitrag dafür. (sam)