Einen Einblick in die Arbeit des Landeskriminalamtes bekamen Schüler und Lehrer des Georg-Büchner-Gymnasiums. Harald Schneider, Leiter der Fachgruppe Biologie / DNA-Analytik beim Hessischen Landeskriminalamt (LKA), informierte über DNA-Analyse und deren Bedeutung bei der Aufklärung von Straftaten.
Bad Vilbel. Um dem Halbwissen zu begegnen, das aufgrund der vielen Kriminalfilme vorhanden sei, aber auch, weil der genetische Fingerabdruck Thema im Biologieunterricht sei, „wollen wir den Schülern echtes Wissen vermitteln“, sagte Biologielehrer Marc Grahmann. Dies geschehe etwa durch einen Lernkoffer, mit dessen Hilfe das Verfahren des genetischen Fingerabdrucks in vereinfachter Weise vorgenommen werden könne. Und um den Schülern zu zeigen, „das ist keine Show“, habe man bereits zum zweiten Mal den Fachmann vom LKA zu Gast an der Schule, fügte er hinzu.
Individuelle Spuren
Schneider erläuterte, wie im Labor der genetische Fingerabdruck erstellt wird. So sei die für jeden Menschen – außer bei eineiigen Zwillingen – individuelle DNA (Desoxyribonukleinsäure) im Blut, Speichel, in Haaren und einigem mehr enthalten. Spurenträger könnten etwa Zigarettenkippen, Getränkebehälter, Werkzeuge, Kleidung und vieles mehr sein. Die am Tatort sichergestellten Spurenträger werden im Labor auf DNA-Spuren untersucht.
Dabei müsse berücksichtigt werden, „dass auch Notärzte, Rechtsmediziner und Bestatter ihre Spuren hinterlassen“. Sind solche gefunden worden, so werden diese abgeglichen, etwa mit der bundesweiten DNA-Analyse-Datei.
Darin würden die bei der Analyse gewonnenen Identifizierungsmuster von Straftätern gespeichert, allerdings nach einer gesetzlichen Frist wieder gelöscht. Durch den Abgleich der Spuren und mit Hilfe weiterer Methoden können Täter überführt werden, „allerdings ist oft auch ein bisschen Glück dabei“, so Schneider. Durch die DNA-Analyse seien auch schon Verdächtige entlastet worden.
Andere Methoden
Anhand von Fotos erläuterte Schneider die polizeiliche Vorgehensweise. Es wurde deutlich, dass trotz aller moderner Technik auf der Suche nach dem Täter die DNA-Analyse stets in Verbindung mit anderen polizeilichen Methoden, etwa der operativen Fallanalyse, angewendet werde. Auch länger zurückliegende Verbrechen könnten so aufgeklärt werden, „Der älteste Fall wurde nach 40 Jahren aufgeklärt.“ (kre)