Bad Vilbel. Der Stadtrat Rüdiger Wiechers wurde vorige Woche 70. Nicht jedem ist bewusst, was Wiechers in seinem Leben bisher geleistet hat. Da ist zunächst die brillante Karriere im Beruf zu nennen.
Rüdiger Wiechers war Gründungsvorstand und viele Jahre Chef der Dresdner Bauspar AG, die er sehr erfolgreich leitete und zu einem unverwechselbaren Juwel gestaltete. Als die Dresdner Bank unterging, rettete Wiechers das Unternehmen. Er trug zu dem Kunststück bei, dass das Unternehmen nicht nach München mit der Bausparkassentochter der Allianz-Versicherung fusioniert wurde, sondern dass die Bausparkasse der Allianz aus München nach Bad Vilbel verlegt wurde. Dass die Dresdner Bausparkasse von Frankfurt nach Bad Vilbel kam, hat Rüdiger Wiechers ohnehin zugunsten Bad Vilbels beeinflusst, obwohl man sich in Bad Homburg schon öffentlich rühmte, sie käme nach Bad Homburg.
Über viele Jahre kam aus dem schönen Haus Am Sonnenplatz in Bad Vilbel-Dortelweil die höchste Gewerbesteuerzahlung zugunsten Bad Vilbels. Preisgünstiger Wohnungsbau war ein wichtiges Anliegen des Bausparkassenchefs. Als ehrenamtlicher Stadtrat setzte und setzt sich Rüdiger Wiechers mit seinen Interessen für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung und Kultur vielfältig ein. Das Kunstwerk „Walking man“ wurde in Dortelweil als Blickfang installiert. Prägende Bauwerke wurden auf seine Initiative nachts beleuchtet. Eine Putztruppe greift zugunsten der Sauberkeit im Stadtbild ein. Der aufgrund seiner Initiative gegründete Spendenverein hat inzwischen mit über 1 Millionen Euro Projekte von über 4 Millionen Euro gefördert, was in der ganzen Wetterau beispiellos ist. Er ist Motor bei der Bürgerstiftung und setzt sich auch für den Kunstverein ein.
Als Wirtschaftsförderer hat er den Erstkontakt zu Segmüller hergestellt. Mit westfälischer Zähigkeit hat er sich jahrelang für die Sanierung des KLS-Firmengeländes eingesetzt, damit diese Verunstaltung am Eingang zum Quellenpark beseitigt wird. Das wird nächstes Jahr mit einem neuen Aldi und einem neuen Rewe-Markt gelöst sein. Auf sein Betreiben entstehen zudem zurzeit die ersten Energie-plus-Häuser. Und dann hat er sein Elternhaus in Münster in Bestlage am historischen Prinzipalmarkt einer gemeinnützigen Stiftung zugeführt. Das alles war nicht genug, um die Grünen von wiederholter, schäbiger Kritik im Stadtparlament abzuhalten. Des Lebens ungeteilte Freude, wird keinem Irdischen zuteil. Die Familie Wiechers musste auch schwere Schicksalsschläge tragen. Sie lässt es nicht anmerken. Seine liebe Frau Maria wirkt ehrenamtlich im künstlerischen Bereich und hat unsere Stadt zum Beispiel mit den Massenheimer Gänsen und dem Apfel des Apfelkreisels beschenkt.
Da Rüdiger Wiechers das Skatspiel in seiner Münsterländer Heimat schon im Kindergarten gelernt hat, steht er auch beim Skat seinen Mann. Ich wurde von seinen Berliner Parlamentskollegen mal wüst beschimpft, weil ich Rüdiger Wiechers zu einem Turnier in die noble Parlamentarische Gesellschaft mitgebracht hatte. Als ich fragte, wieso, bekam ich zur Antwort, ich solle nur Gäste mitbringen, die auch verlieren!
Zum Schluss wünschen wir Rüdiger Wiechers, dass er noch viele Schlachten gewinnen möge.