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Stufenlose Straße in spe – Lohgasse soll saniert werden – Ortsbeirat meldet sich mit Wünschen

Die Lohgasse in Klein-Karben hat in den vergangenen Jahren ihren Charakter völlig gewandelt. Nun soll die Straße sich wandeln. Zu den Plänen der Stadt meldet der Ortsbeirat Wünsche an.

Karben. Als letzte Bauprojekte werden in diesen Wochen die Reihenhäuser fertig. Sie sind auf dem Nordostzipfel des alten König+ Neurath-Geländes an der Rendeler Straße entstanden. Die Konversion des Industrie-Areals wird damit abgeschlossen.

Für die Stadt bedeutet das einen Startschuss: „Wo nun das Ende aller Baumaßnahmen absehbar ist, können wir die Sanierung der Lohgasse angehen“, erklärt Erster Stadtrat Otmar Stein (CDU). Seit zwei Jahren klagen die Anwohner: Die Lohgasse habe sehr unter dem Verkehr der schweren Baufahrzeuge gelitten.

Auf der jüngsten Sitzung im Ortsbeirat stellte Michael Soborka vom Rathaus-Fachdienst Tiefbau die Pläne vor: Die 8,50 Meter breite Lohgasse soll durchgehend gepflastert werden. Bordsteine neben den 1,50Meter breiten Gehwegen entfallen. Stattdessen macht eine Abflussrinne ohne Absätze das Überqueren der Fahrbahn mit Rollatoren oder Kinderwagen ohne Behinderung möglich.

Das mag SPD-Fraktionschef Thomas Görlich nicht glauben: „Pflaster und Rollatoren schließt sich aus“, findet er. Bei Pflaster dürfe man nicht nur an Kopfsteinpflaster denken, erklärt Soborka. Im Sauerborn in Kloppenheim, im Fuhrweg und vor dem Rathaus in Rendel, in der Martinskirchgasse in Petterweil: Dort sehe man, wie das ebene Pflaster wirke. „Die Idee ist, dadurch bei den Autos das Tempo rauszunehmen“, so Soborka

Ob die Lohgasse überhaupt noch für den Durchgangsverkehr offen bleiben solle, „sollten wir überlegen“, findet Stadtrat Stein. Ortsvorsteher Reinhard Wortmann (CDU) stimmt zu: „Die Situation an der Kreuzung mit der Hügelstraße ist ja schon fast kriminell.“ Sehr eng ist es dort, Gehwege fehlen, parkende Autos nähmen oft die Sicht. Die Zufahrt von einer Seite zu schließen, schlägt Görlich vor. Und Ortsbeiratsmitglied Jochen Schmitt (SPD) empfiehlt, den Kreuzungsbereich Hügelstraße gleich in die Sanierung einzubeziehen – und den einige Meter oberhalb gelegenen Übergang in die Karl-Liebknecht-Straße ebenfalls. Dem stimmt Stadtrat Stein zu: „Das Pflaster könnte man über die Kreuzungen hinausführen“.

Das Problem rund ums Johanniter-Stift sei nicht, wo die Senioren spazieren gehen könnten, ermahnt eine Anwohnerin. „Sondern: Wo sollen die Angehörigen ihr Auto parken?“ Michael Soborka hat deshalb Parkplätze auf der Ostseite der Fahrbahn vorgesehen, so viele wie möglich. Eine Spielstraße könne die Lösung sein, meint Görlich: „Eine kombinierte Lösung aus Fahrbahn und Gehweg schafft ein Optimum an Platz zum Parken“. Auch diese Lösung gefällt Stadtrat Stein: „Das soll die Stadtpolizei mal prüfen.“ Was die andere Lösung deshalb kostet, ob die Spielstraße überhaupt machbar ist oder ob eine Einbahnstraße Sinn macht: Über all das sollen sich nun die Fachleute im Rathaus nochmal Gedanken machen. (den)