Die alten Bauschäden im Hallenfreizeitbad haben Folgen: Schwimmhalle und Sauna können wohl erst drei Monate später als gehofft geöffnet werden. Sichtbar wird das Ende der Sanierung immerhin: Zum ersten Mal seit 14 Monaten schwappt wieder Wasser in den Becken – vorübergehend.
Karben. Das sieht fast wieder aus wie ein Schwimmbad. Selbst der Chlorgeruch liegt leicht in der Luft. „Damit wir keine Probleme mit Verunreinigungen bekommen, wie andere Bäder während der Sanierung“, erklärt Nils Kriener, Mitarbeiter im Hallenfreizeitbad.
Allerdings schimmert das Wasser nicht blau, sondern türkis. Überall fehlen die Fliesen, liegt Staub und einiges an Baumaterial und Werkzeug herum. Ein rot-weißes Flatterband zieht sich um die beiden Becken herum. Und mit nur 18 Grad kämen beim Bad im Nass wohl eher Nordsee-Gefühle auf.
360 Kubikmeter Wasser stehen derzeit in den beiden Becken des Karbener Schwimmbades. Bis zum Rand sind sie gefüllt. „Um zu überprüfen, ob alles dicht ist“, erklärt Stadtwerke-Stadtrat Michael Ottens (FW). Denn die eigentliche Sanierung an den Becken ist nun fertig, die Dichtungsschicht (in türkis) eingebracht. Bevor die Fliesen darüber gelegt werden, läuft zwei Wochen lang der Dichtigkeitstest. Damit nicht Fliesen teuer herausmüssen, falls etwas nachzuarbeiten ist. „Eine Undichtigkeit hatten wir sogar“, so Kriener, sonst Schwimmmeister. Ganz oben, an der Schwallwasserrinne, drückte Feuchtigkeit durch. Der Schaden wurde sofort behoben. Auch hier hatten sich über Jahrzehnten zuvor schwere Schäden entwickelt, das Wasser drang in den Beton ein. Noch schlimmer direkt unter dem Becken: Hier waren die Schäden viel schwerer, als selbst die Experten bei einer Untersuchung vorhergesagt hatten. Die Folge: Über Monate musste die zusätzliche Betonsanierung eingeschoben werden. Andere Arbeiten mussten so lange warten, weil die Betonarbeiten viel zu viel Dreck verursachten, erläutert Michael Ottens. Erst jetzt könne begonnen werden, neue Leitungen und Rohre für Lüftung und Wasser zu legen.
Die unerwartete Betonsanierung hat nicht nur den Bauzeitenplan völlig über den Haufen geworfen. „Die Arbeiten haben viel länger gedauert, als es selbst die Firma geschätzt hatte, die die Sanierung ausführte“, sagt Ottens.
Das wird die Wiedereröffnung noch weiter hinauszögern: War die bisher für Ende November oder Anfang Dezember geplant, solle das Bad nun „zum zweiten Schulhalbjahr“ wieder in Betrieb gehen, kündigt Stadtrat Ottens an.
Ende Februar haben die Stadtwerke dafür als Ziel, „damit die Schulen und Vereine planen können“. Mit voller Kraft laufen nun die Bauarbeiten an allen Stellen im Bad. Mess- und Regeltechnik, Lüftung, Filtertechnik, Fliesenarbeiten. Die wirklich gute Nachricht: Die Sanierung wird nicht noch teurer. „Nach jetzigem Stand bleibt es bei 4,5Millionen Euro“, sagt der Stadtrat. (den)